Tempo 70: SPÖ fordert Geschwindigkeitsbegrenzung auf Weinbergstraße

Erstellt am 11. April 2022 | 20:03
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SPÖ-Gemeinderat Marcus Ebert (Pfaffstätten), SPÖ-LAbg. Hannes Wenigner, SPÖ-Gemeinderat Christian Tschirk (Gumpldskirchen) auf der Weinbergstraße.
Foto: SPÖ
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In einer bezirksübergreifenden Aktion zwischen Baden und Mödling plädiert die SPÖ für Tempo 70 auf der Weinbergstraße vom Mödlinger Eichkogel über Gumpoldskirchen nach Pfaffstätten.

„Die Fahrt durch die Weingärten und der Ausblick in die Thermenregion sind einzigartig“, schwärmt Mödlings SPÖ-Bezirksvorsitzender LAbg. Hannes Weninger. Leider hat die L151 auch den Ruf einer Raserstrecke, auf der es immer wieder zu schweren Unfällen kommt. Deshalb fordern die SPÖ-Vorsitzenden der betroffenen Gemeinden an der L151 jetzt Tempo 70 auf der Weinbergstraße.

Mödlings Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler spricht gleich zu Beginn die unterschiedlichen Bedürfnisse im Straßenraum der L151 an: „Wir müssen auf dieser besonderen Route Konflikte zwischen Pkw, Wanderern und Radfahrern dringend entschärfen.“ Für mehr Verkehrssicherheit spricht sich auch SPÖ-Gemeinderat Christian Tschirk aus Gumpoldskirchen aus: „Die Gefahr wird oft unterschätzt. Wem ist es noch nicht passiert, dass auf der kurvenreichen Strecke plötzlich ein Traktor auftaucht.“ Dass von einem Tempolimit nicht alle begeistert sein werden, sei den Kommunalpolitikern klar. „Gerade im Bereich Pfaffstätten kommt es oft zu Kreuzungen zwischen Wanderwegen und der Weinbergstraße, eine Reduktion zur Erhöhung der Sicherheit für alle ist daher dringend notwendig“, fordert auch der geschäftsführende Gemeinderat Marcus Ebert aus Pfaffstätten ein Geschwindigkeitsreduktion. 

Etwas differenzierter sieht die Situation Badens Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner. Sie weiß, dass die Landesstraße L 151 (Weinbergstraße) zwischen Pfaffstätten und Gumpoldskirchen letztmalig im Jahr 2019 Gegenstand einer Bezirksgrenzen übergreifenden verkehrstechnischen Untersuchung mit Vertretern von den Bezirkshauptmannschaften Mödling und Baden war. Maßnahmen um den Verkehr zu beruhigen würden seit 2007 gesetzt. Dazu gehören Wildwarneinrichtungen, Randlinien an beiden Fahrbahnrändern, Leitlinien in Fahrbahnmitte, rot-weiße Leitwinkel in den Kurvenbereichen sowie eine Verbesserung der Griffigkeit der Fahrbahn durch das Aufbringen eines Dünnschichtbelags (DDK). Sämtliche einmündende Wege sind mit dem Verkehrszeichen "Vorrang geben" gegenüber der L 151 abgesichert worden, beidseits der Kuppe gibt es die Empfehlung  „Gefährliche Kuppe. Richtgeschwindigkeit vor Kuppe 35km/h". 

Sonnleitner hält fest: "Durch die 2019 vorgelegten Unfallprotokolle wurde festgestellt, dass alle Verkehrsunfälle mit Personenschaden aufgrund aggressiven Fahrverhaltens verursacht wurden. Die Unfälle im Bezirk Baden erfolgten im unmittelbaren Nahebereich der Kuppe aufgrund eines Abweichens von der Fahrbahn oder aufgrund eines Überholmanövers, ohne ausreichend Sicht zu haben." Sie befindet, dass "eine allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h der grundsätzlichen Bestimmung des § 20 StVO (angepasste Geschwindigkeit) widerspricht. Es wurde in der Vergangenheit eine solche Maßnahme von den verkehrstechnischen Amtssachverständigen als nicht zielführend erachtet, da eine Geschwindigkeit von 70 km/h in einigen Teilbereichen der Weinbergstraße viel zu schnell wäre. Im Bereich der Kuppe im Bezirk Baden ist die angepasste Geschwindigkeit  mit dem Gefahrenzeichen 'Gefährliche Kuppe. Richtgeschwindigkeit vor Kuppe 35km/h' beidseits der Kuppe kundgemacht worden."