Blasmusik in Musikschule lernen: Wo Trompeter spielen lernen

Bevor junge Musikerinnen und Musiker in Kapellen oder Orchestern zu spielen beginnen, finden sie die Anfänge ihrer musikalischen Laufbahn in den Musikschulen. Wie viele Kinder und Jugendliche sich dazu entscheiden, ein Blasinstrument zu erlernen, fällt von Musikschule zu Musikschule jedoch unterschiedlich aus.
In Kottingbrunn sei die Nachfrage durchaus gegeben, wie die Leiterin der hiesigen Musikschule, Verena Sommer, erzählt. „Jedoch weniger als jene nach Streichinstrumenten, Harfe oder auch dem Hackbrett.“ Einige Kinder und Jugendliche seien motiviert ein Blasinstrument zu spielen, diesem Vorhaben stünden allerdings oftmals die Eltern im Weg. „Sie haben den Instrumenten gegenüber Berührungsängste, etwa weil sie diese zu laut finden“, sagt Sommer.
Beim Erlernen sei anfangs vor allem die richtige Mundstellung eine Herausforderung. Der Vorteil der Blasinstrumente sei allerdings, dass es Schülerinnen und Schülern schnell gelinge, eine schöne Melodie herauszubekommen, was zu größerer Freude am Üben führe. Selbstverständlich will das Erlernte auch präsentiert werden, weshalb vier Mal pro Jahr große Konzerte im Ambiente des Wasserschlosses Kottingbrunn stattfinden.
Die derzeitige Corona-Lage spiele der Blasmusik nicht in die Karten, sagt Alexandra Schoppelt.

Die Flötistin leitet die Musikschule Pfaffstätten/Alland und konstatiert: „Jungen Nachwuchs zu lukrieren ist derzeit schwierig, da wir keine großen Konzerte spielen können und somit ein wichtiger Motivationsträger fehlt. Man kann zwar jederzeit zu uns schnuppern kommen, aber die große Nachfrage gibt es im Moment nicht.“
Corona hat Zuspruch der Musikschüler gebremst
Über die letzten zwei Jahre hinweg habe man zwar immer wieder Volksschulen besucht und Instrumente vorgestellt, auch Konzerte im Freien habe es gegeben. Der Tag der offenen Tür, bei welchem man durch die gesamte Schule geht und ein Instrument nach dem anderen probieren könne, fehle nach dieser langen Zeit jedoch sehr.
Allgemein könne aber gesagt werden, dass in der Musikschule Pfaffstätten/Alland Instrumente wie das Klavier oder die Gitarre gefragter seien. Außerdem meint Schoppelt: „Die Blasmusikkultur ist bei uns nicht so groß, wir sind aber seit Jahren immer wieder mit dem Nachwuchsaufbau beschäftigt.“
In der Musikschule Baden spiele der Blasmusikunterricht eine genauso bedeutende Rolle wie der Unterricht sämtlicher anderer Instrumente: „Es melden sich genug Kinder für Blasinstrumente an. Es ist auch schwierig, zu sagen, welches hier am beliebtesten ist. Für mich sind generell alle Instrumente gleich wichtig“, stellt Alexander Cachée, Leiter der Badener Musikschule, fest. Auch der Onlineunterricht habe gut funktioniert, das größte Problem sei, dass das gemeinsame Musizieren fehle. Ob es das Proben im Ensemble sei oder natürlich das Spielen von Konzerten.

Um ebendieses gemeinsame Musizieren wieder zu forcieren, gibt es auch die Idee, einer Bläserklasse im Badener Gymnasium Biondekgasse zu formen. „Sehr gefragt“ seien Blasinstrumente in der Musikschule Triestingtal. „So haben wir zu den aktuellen Bläserklassen in den Volksschulen Enzesfeld, Hirtenberg und Weissenbach nun auch in Berndorf und St. Veit seit September 2021 zwei Bläserklassen eröffnen können“, freut sich Musikschulleiter Andreas Enne. Gelehrt werden Instrumente wie Trompete, Klarinette, Tenorhorn, Querflöte oder Saxophon.
Besonders Interessierte hätten in weiterer Folge die Möglichkeit, das ausgewählte Instrument in der Musikschule vertiefend zu erlernen und somit vielleicht auch einmal eine Blaskapelle musikalisch zu bereichern. Ab dem Frühjahr 2022 sei eine Reihe von Auftritten der Musikschüler geplant, beispielsweise am Tag der Musikschule am 29. April von 16 bis 18 Uhr in der Musikschule Berndorf.