In Zwangspause Lüftung eingebaut

Endlich mal wieder gute Nachrichten von der Bühne Baden: Die Luft wird sauber und frisch. „Nach dem ersten Schock über die landesweite Theatersperre haben wir die unfreiwillige Pause genutzt und die lang ersehnte Belüftungs- und Klimaanlage einbauen lassen“, jubelt Theater-Chefin Martina Malzer.
Ein ziemliches Monsterprojekt wurde da in wenigen Wochen gestemmt, im wahrsten Sinne des Wortes, weil es mussten riesengroße Aggregate und Rohre im gesamten Stadttheater verlegt werden, elf Firmen waren beauftragt.

Nicht so einfach „in einem 110 Jahre alten und denkmalgeschützten Haus so eine Anlage unterzubringen“, gibt Malzer zu, die an ihrem Plan sechs Jahre feilte. Die Anlage sei am neuesten Stand der Technik und gewährleistet einen 95-prozentigen Frischluftanteil.
Finanzierung großteils über eigenes Budget
Zugute kam, dass es unter dem Zuschauerboden bereits einen sogenannten Druckboden gab, das heißt, es gab unter dem gesamten Zuschauerraum einen Hohlraum, über den nun die gekühlte Luft in den Zuschauerraum strömen kann. Als das Theater vom Architekturbüro Fellner und Helmer geplant wurde, war bereits eine Klimaanlage vorgesehen, wo mit Wasser die Luft gekühlt wurde.
In den vergangenen Jahren war die Theaterführung immer mit Beschwerden konfrontiert und der Anregung, doch die Heizung im Winter nicht so hochzudrehen, es sei so heiß im Zuschauerraum. „Wir haben aber niemals geheizt“, so Malzer, es gebe gar keine Heizung, die Hitze produzierten die Zuschauer selbst. Die Belüftungs- und Klimaanlage kommt auch zum rechten Zeitpunkt, da, Corona-bedingt, die Luftqualität ein besonderes Thema ist: „Es werden knapp 20.000 Kubikmeter gefilterte Luft pro Stunde bewegt.“
Die Luft wird mit einer Temperatur von 20 bis 22 Grad eingeblasen. Die frische Luft wird am Dach des Theaters eingesaugt.

Finanziert hat sich die Anlage unter anderem über das Fundraising-Projekt, das die Bühne Baden im vorigen Jahr startete und mit dem 150.000 Euro eingespielt wurden. Der Rest von 650.000 Euro wird über das eigene Budget finanziert. „Wir hoffen aber, dass wir eine Förderung vom Umweltministerium kriegen, weil unsere Anlage auch sehr energieeffizient ist“, erklärt Leiter Michael Lakner.