Impf-Quote im Bezirk Baden: Triestingtal hat Aufholbedarf

Im Bezirk Baden sind durchschnittlich 69 Prozent der Bürgerinnen und Bürger zumindest zweimal geimpft und gelten somit als vollimmunisiert. In Altenmarkt an der Triesting beispielsweise liegt die Quote jedoch bei nur 65 Prozent.
Bürgermeister Josef Balber (ÖVP), welcher für die Volkspartei auch im niederösterreichischen Landtag sitzt, erklärt sich den Unterschied folgendermaßen: „Manche Leute wollen einfach nicht impfen gehen, auch wenn ich sehr darauf dränge. Bei uns impft auch der Hausarzt, wir haben hier quasi eine Impfstraße eingerichtet, aber dennoch gibt es eine sehr differenzierte Meinung zur Impfung. Bei den Drittstichen sind wir allerdings vorne dabei.“ Man dürfe zudem nicht vergessen, dass es in der Gemeinde 220 Infizierte gegeben habe, welche sich noch nicht impfen lassen dürften. Empfohlen wird eine Impfung ab circa vier Wochen nach der Genesung. Auf die Frage, was denn getan werden könne um die Rate zu steigern, meint Balber: „Ich spreche alle, die ich treffe, darauf an, sich impfen zu lassen, und versuche, die Leute durch Dialog zu motivieren.“
Weissenbach an der Triesting, eine weitere Triestingtalgemeinde, reiht sich mit ebenfalls 65 Prozent Vollimmunisierter unter den Schlusslichtern Badens ein.
Bürgermeister, Johann Miedl (ÖVP), sagt dazu: „Zu uns ist beispielsweise der Impfbus später gekommen als in anderen Gemeinden. Außerdem konnte unsere Hausärztin nicht immer impfen. Das wären zwei Erklärungsansätze für mich.“ Hirtenberg ist mit 59,22 Prozent an letzter Stelle. Miedl möchte den Impfbus noch öfters in seine Gemeinde holen.
Bürgermeister Karl Brandner, SPÖ, weiß auch nicht, woran das liegen kann, er wünscht sich zwar „eine stärkere Impfbeteiligung, aber zwingen kann ich die Menschen nicht.“
Seibersdorf, dessen Gemeindegebiet auch Deutsch Brodersdorf umfasst, liegt in der Badener Impfstatistik klar an erster Stelle, haben sich hier schließlich bereits 77 Prozent der Bevölkerung zumindest zweimal impfen lassen. Damit hebt man sich auch deutlich vom österreichweiten Schnitt ab, welcher bei 67 Prozent liegt. Bürgermeisterin Christine Sollinger (ÖVP) konstatiert: „Den Unterschied zu anderen Gemeinden zu erklären ist schwierig, aber ich denke, den Leuten in Seibersdorf ist einfach bewusst, dass es wichtig ist sich impfen zu lassen und dass wir hier alle an einem Strang ziehen.“ Natürlich spreche man bewusst mit den Bürgerinnen und Bürgern, viel Werbung bedürfe es jedoch nicht. „Ich vertraue auch weiterhin darauf, dass es bei uns mit den Drittstichen gut vorangehen wird“, fügt Sollinger hinzu.