Volles Programm gegen Corona

Erstellt am 04. Februar 2022 | 10:02
Lesezeit: 3 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
New Image
Wolfgang Ebner (vorne hockend) mit CulinarICAL-Cast und Leadingteam.
Foto: Katharina Schiffl
Werbung
Der Oberwaltersdorfer Wolfgang Ebner hat 2020 die legendäre Kleinkunstbühne „Das Vindobona“ am Wallensteinplatz in Wien-Brigittenau übernommen. Er hat viel Zeit, Geld, Muße und Nerven investiert, um „meinen Traum, ein Lokal ähnlich dem ,Don’t tell Mama‘ in New York zu führen“. Ein Haus, das viele Sparten abdeckt: Varieté, Artistik, Burlesque, Travestie, Comedy, Musiktheater, Musical, Sprechtheater, Kabarett, Musik und Events - gepaart mit der entsprechenden Gastronomie.

All das zu einem nicht gerade vielversprechenden Zeitpunkt: Nach der Eröffnungsshow und der Halloween-Veranstaltung war auch schon wieder Schluss. Lockdown Nr. 2 anno 2020. „Seit damals üben wir uns vorwiegend im Auf- und Zusperren“, nimmt es Ebner immer noch mit Humor. An raschen Förderungen und Unterstützungen mangle es nach wie vor, „nur beim Thema Kurzarbeit klappt es“.

Dass er ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine stellen konnte und kann, sei zwar erfreulich, mache aber Verschiebungen umso schwieriger: „Man kann ein Theater nicht von heute auf morgen aufsperren. Das kostet alles sehr viel Geld.“ Stars wie Maya Hakvoort und Drew Sarich zeigen sich zwar „sehr flexibel, sie sind auch gerne bei uns“, ist Ebner dankbar. Aber auch sie treten „natürlich nicht gratis auf. Ohne die Unterstützung meiner Familie könnten wir hier nicht überleben“.

Dass in der aktuellen Omikron-Welle viele Veranstalter schon bei einer 50-prozentigen Auslastung von „de facto ausverkauft“ sprechen, kann Ebner durchaus nachvollziehen. Im Vindobona sehe es nicht ganz so trist aus. Das habe auch damit zu tun, dass „wir in der glücklichen Lage sind, dass bei uns jede Veranstaltung mit Kulinarischem verbunden ist. In den Dinner-Shows sowieso, bei Kabarett-Abenden dauern beispielsweise die Pausen länger, damit man etwas konsumieren kann. Deshalb gilt bei uns die FFP2-Maskenpflicht nur bis zum Sitzplatz, danach kann man die Vorstellung ohne Maske genießen“. 2-G-Kontrolle inklusive Ausweisepflicht beim Eintritt seien ohnehin obligat.

Fix ist auch: „Wir bleiben im Februar beim Vorstellungsende mit 22 Uhr. Dank der gelockerten Sperrstunde können die Gästen aber länger sitzen bleiben.“

Ab 6. Februar geht beispielsweise CulinarICal – die Eigenproduktion des Teams rund um Wolfgang Ebner und Rita Sereinig (auch Choreografin bei teatro in Mödling) ins Finale (bis 14. Februar), die Wahl-Brunnerin, Musicalstar Maya Haakvoort, und Annemieke van Dam (Mary Poppins) sind am 16. Februar zu Gast, ABBA-Hits mit der Mamma Mia-Cast, darunter Ana Milva Gomes, gibt’s am 18. Februar zu hören, der Vorhang für den Vorjahreserfolg „The secret party“ (Jaques Brel, 1968) geht am 28. Februar wieder auf. Bei „A night alone with Drew Sarich“ am 26. Februar kann sich auch der Hausherr entspannt zurücklehnen. „Da sind wir jetzt schon ausverkauft“, atmet Ebner auf. Und hofft, dass dieser Umstand alsbald wieder umfassend Normalität wird.