Den Mutigen gehört auch in Bad Vöslau die Welt

Erstellt am 31. Mai 2023 | 09:45
Lesezeit: 3 Min
Einzelförderung durch das AMS
Teilzeitkraft Nicole Schubert, Chefin Lisa Kolbert, AMS-Leiterin Christine Grill-Eisner und AMS-Geschäftskundenbetreuer Björn Tomenendal im Frisörsalon HAIR-schau'n in der Bander Straße 2.
Foto: Judith Jandrinitsch
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Lisa Kolbert hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und gilt offiziell als Ein-Personen-Unternehmerin (EPU). Das AMS fördert diese Entscheidung durch die finanzielle Unterstützung der ersten Angestellten im ersten Jahr.

Frisörin Nicole Schubert ist für Lisa Kolbert viel mehr als eine Angestellte, „uns verbindet ein freundschaftliches Verhältnis“, erzählt Kolbert. „Nicht, dass wir nicht alles könnten, aber wir ergänzen uns wunderbar. Ich liebe es, Kindern die Haare zu schneiden und mit Farbe zu experimentieren, Nicole hat ebenfalls ihre Spezialitäten, etwa schicke Frisuren zu zaubern“, sagt Kolbert. 20 Stunden beschäftigt Kolbert Frisörin Nicole Schubert in ihrem Salon „HAIR-schau'n“. Den Schritt in die Selbstständigkeit hat sie keine Sekunde bereut, „auch wenn ich das eigentlich nicht geplant hatte“.

Gelegenheit wurde beim Schopf gepackt

Diese „absolut spontane Handlung“ habe sich dadurch ergeben, dass die Vorbesitzerin des Frisörgeschäfts zu Weihnachten 2021 in Pension ging. „Ich habe mit ihr Kontakt aufgenommen, sie sagte zu mir, tut mir leid, ich vermiete nicht - das Geschäft ist nur zu kaufen. Also habe ich mir kurz alles durchgerechnet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der Preis und die Lage unschlagbar sind. Also habe ich zugeschlagen.“ Nichts blieb in dem Salon in unmittelbarer Nähe des Rathauses so wie es war. Leitungen wurden saniert, der Raum neu ausgemalt, die Einrichtung verändert, ganz nach den Vorstellungen von Lisa Kolbert. Von Anfang an vertrat sie ihre Philosophie, nimmt sich Zeit für jeden einzelnen Kunden, ganz besonders für Kinder. „Ich habe auch schon einmal einen Kind auf den Stiegen vor dem Geschäft die Haare geschnitten, weil es nicht hereinkommen wollte. Es hat keinen Sinn, Kinder zu irgendetwas zu zwingen. Beim nächsten Frisörbesuch kam das Kind freiwillig zu mir ins Geschäft.“

Um die AMS-Förderung als Ein-Personen-Unternehmen in Anspruch nehmen zu können, muss diejenige Person, die beschäftigt werden soll, beim Arbeitsmarktservice seit mindestens zwei Wochen arbeitslos gemeldet sein. Falls alle Kriterien zutreffen, zahlt das AMS 25 Prozent der Bruttolohnkosten dazu. Geschäftsinhaberin Lisa Kolbert sprüht vor Energie und schmiedet schon weitere Pläne. „Natürlich bist du als Selbstständige für alles selbst verantwortlich, aber ich kann mir meine Arbeit auch selber einteilen“, sagt die junge Unternehmerin. Es sei schon vorgekommen, dass sie einen Tag nicht einmal zum Mittagessen gekommen ist, dafür sei dann am nächsten Tag mehr Luft. Für ihre Kundinnen und Kunden will sie immer da sein und sie typgerecht beraten und die Haare stylen.