Die Retter aus dem Triestingtal

Erstellt am 15. Februar 2023 | 05:46
Lesezeit: 4 Min
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Katharina Pfnaisl und Ingo Lehr vor dem Abflug in die Türkei.
Foto: privat
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Major Bernhard Lindenberg, Kommandant des österreichischen AFDRU-Kontingents in der Türkei, mit Bergretterinnen und Bergretter aus dem Heimatbezirk im Hilfseinsatz.

Major Bernhard Lindenberg ist im Bezirk Baden kein Unbekannter. In Pottenstein war er lange Jahre Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, bis er nach Bad Vöslau übersiedelte. Sein Vater ist in Pottenstein Vizebürgermeister. Aktuell befindet sich der Milizsoldat, der stellvertretender Kommandant der „Austrian Forces Disaster Relief Unit“, kurz AFDRU, ist, im türkischen Erdbebenkatastrophengebiet. Dort leitet er das österreichische Katastrophenhilfe-Kontingent in der türkischen Provinz Hatay im Süden der Türkei.

Major Lindenberg flog bereits Anfang voriger Woche in die Türkei, er gehörte zu einem achtköpfigen Vorauskommando, das die Aufgabe hatte, die Lage zu sondieren und Kontakt mit den türkischen Behörden aufzunehmen sowie zu planen, wo das Basiscamp errichtet wird.

Auch der Milizsoldat Roland Schremser, der in seiner Heimatstadt Bad Vöslau Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist, nimmt an dem AFDRU-Einsatz unter dem Kommando von Lindenberg teil. Das Bezirksfeuerwehrkommando Baden ist stolz darauf, dass zwei Kameraden aus ihren Reihen bei diesem Einsatz dabei sind.

Retten und bergen, dieser verantwortungsvollen Tätigkeit kommt Lindenberg auch bei der Bergrettung Ortsstelle Triestingtal nach. Und mit dem Major sind weitere drei Bergretterrinnen und Bergretter der Ortsstelle als Teil des AFDRU-Kontingents mit den Austrian Airlines nach Adana in der Türkei geflogen und helfen den lokalen und internationalen Hilfskräften bei der Suche nach Überlebenden. Die Voraussetzung, um an internationalen AFDRU-Einsätzen teilzunehmen, war ein spezielles Training, das bereits im September 2020 und Juli 2021 unter der Leitung von Lindenberg stattgefunden hat.

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Erste Lagebesprechung in der Region Hatay des AFDRU-Kontingents unter dem Kommando von Major Bernhard Lindenberg (Mitte).
Foto: Österreichisches Bundesheer

Geübt wurde vor allem die Zusammenarbeit mit Bundesheer, Feuerwehr, Bergrettung und Suchhundestaffel für den Katastrophenfall.

Derzeit sind Katharina Pfnaisl, Ingo Lehr und Guido Miklautsch mit dem AFDRU-Kontingent unter dem Kommando von Bernhard Lindenberg in der Türkei im Einsatz. Karin Strasser, ebenfalls ehrenamtlich bei der Ortsstelle Triestingtal engagiert, merkt an: „Die mutigen Bergretterinnen und Bergretter sollen bei der Bergung von Verschütteten mit speziellen Techniken helfen, wie etwa der Rettung aus großer Höhe oder Tiefe.“

Strasser weiß auch: „Alle Bergretter und Bergretterinnen sind aktuell in den Bergeteams eingesetzt. Unseren Bergrettungskolleginnen geht es gut, die AFDRU Einheit konnte bisher 9 Menschen bergen.“

Hauptmann Marcel Taschwer aus dem Bundesministerium für Landesverteidigung berichtet: „Die Einsatzdauer wird planmäßig bei 10 Tagen bleiben und wird am Donnerstag, den 16. Februar, enden.“

Nach der geänderten Sicherheitslage Samstag Vormittag wurde der Einsatz kurz unterbrochen, aber am selben Tag am frühen Nachmittag fortgesetzt, und zwar von zwei Hundeführern mit ihren Hunden und einem Rette- und Bergeteam, bestehend aus 16 Personen unter dem Schutz der türkischen Armee. Um Mitternacht wurde der Einsatz der Einsatzkräfte dann beendet.

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Bernhard Lindenberg im Vordergrund und Guido Miklautsch dahinter an Board der Hercules-Maschine.
Foto: privat

Taschwer führte am Sonntag weiter aus: „Derzeit befinden sich unsere Soldatinnen und Soldaten in ihrem Basislager und stehen für Aufträge bereit. Im Verlauf des heutigen Tages kam es zu keinen Anforderungen oder Aufträgen für das österreichische Kontingent.“

Lob für die Triestingtaler auch von Daniel Pongratz

Pottensteins Bürgermeister Daniel Pongratz, SPÖ, merkt an: „Im türkischen Einsatzgebiet ist aufgrund des verheerenden Erdbebens viel Hilfe notwendig. Der Sohn unseres Vizebürgermeisters Major Bernhard Lindenberg ist direkt mit Bergretterinnen und Bergrettern der Ortstelle Triestingtal vor Ort in der Türkei. Unsere Gesellschaft kann sich glücklich schätzen, dass es Menschen mit solchen Qualitäten und Charakterstärken wie Bernhard Lindenberg gibt. Ich hoffe, er und alle Beteiligten kehren gut und wohlauf aus dem Einsatz zurück.“

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