Traiskirchen kämpft weiter um ein Gymnasium

Um der Forderung nach einem Gymnasiumstandort Nachdruck zu verleihen, hat der Traiskirchner Gemeinderat eine Resolution verabschiedet. Für Bürgermeister Andreas Babler, SPÖ, „verhindern Land und Bund seit 21 Jahren das Gymnasium in Traiskirchen. Reine Politik-Taktiererei, die weitere Jahre Stillstand für die Kinder im Bezirk bedeuten“.
Die Stadt habe gezeigt, dass sie als bestehender Schulstandort von insgesamt fünf öffentlichen Schulen mit weit über 1.100 Schülerinnen und Schülern durch laufende Investitionen in Millionenhöhe zu Recht die Vorzeigestadt für moderne Bildungseinrichtungen ist.
Umsetzung der Schule dauere zu lange
Nicht akzeptierbar sind für ihn die Pläne von Bund und Land, dass dies alles erst in einigen Jahren realisiert werden soll. „Unsere Kinder in der Stadt Traiskirchen und den anderen Gemeinden brauchen so schnell wie möglich einen Platz und nicht erst in einigen Jahren. Wir sind jedenfalls bereit, sofort mit der Umsetzung in unserer Stadt zu starten.“
Die Standortwahl fiel allerdings schon vor zwei Jahren auf Baden. Susanne Schiller, die Sprecherin der Bildungsdirektion Niederösterreich skizziert den Fahrplan zur Errichtung des neuen Bildungscampus Baden und der zusätzlichen AHS in Baden folgendermaßen: „Der Neubau der AHS in Baden wird auf einem Grundstück entstehen, das im Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft steht. Der geplante Bau des Bundesschulzentrums, also die Vereinigung von HAK und HLW unter einem Dach, wird auf einem nahegelegenen Grundstück erfolgen, das bereits jetzt als Bundesschulstandort genutzt wird und von der Stadtgemeinde Baden zur Verfügung gestellt worden ist.“ Auch die Mittelschule und die Allgemeinde Sonderschule sowie eine Mehrfachturnhalle sollen dort ihre neue Heimat finden.
„Schon in diesem Quartier werden nach Fertigstellung Schulklassen unterrichtet werden“
Das bestätigt auch die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die als Bauherr für die Schulerrichtung zuständig ist. Sprecherin Nina Weiß erklärt: „Die neue AHS soll auf dem rückwärtigen Teil der Liegenschaft der Pädagogischen Hochschule NÖ errichtet werden. Der Wettbewerb ist derzeit in Vorbereitung und soll voraussichtlich im 1., respektive 2. Quartal 2023 gestartet werden. Die Wettbewerbsentscheidung des Architekturwettbewerbs ist jedenfalls für 2023 geplant.“
Dies würde einen Baubeginn im 1. oder 2. Quartal 2025 bedeuten. Der Schulstart im neuen Gebäude wird daher voraussichtlich im Schuljahr 2027/2028 stattfinden.
Derzeit laufen die Planungen für ein Aufbauquartier, das bis September 2023 errichtet und mindestens bis zur Fertigstellung der AHS in Betrieb bleiben soll. Den Grund dafür stellt die Stadtgemeinde Baden zur Verfügung. „Schon in diesem Quartier werden nach Fertigstellung Schulklassen unterrichtet werden“, sagt Weiß.
Die Kosten für die Bundesschulen werden laut Bildungsdirektion vom Bund, die für die Landesschulen vom Schulerhalter, also der Stadtgemeinde, getragen. Sowohl AHS als auch HAK und HLW seien Bestandteil im aktuellen Schulentwicklungsprogramm des Bundes.