Künstler zu Badens Welterbestatus: "Das Feuer weitergeben"

Erstellt am 05. November 2022 | 04:30
Lesezeit: 3 Min
Die NÖN befragte Kunst- und Kulturschaffende, was sie sich vom Welterbe-Status erwarten.
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Der Hype um Badens Welterbestatus erreichte mit einer Gala im Congress Casino Baden anlässlich 50 Jahre Welterbekonvention, 30 Jahre Ratifizierung der Konvention durch die Republik Österreich sowie ein Jahr „Great Spa Towns of Europe“ ihren Höhepunkt.

Während sich die politischen Vertreter zum Welterbe bekannten, hat die NÖN bei jenen nachgefragt, die bereits daran arbeiten, nicht die Asche anzubeten, sondern das Feuer weiterzugeben, den Kunst- und Kulturschaffenden.

Zeitgenössische Kunst soll ihren Platz finden

Malerin Elfriede Friesenbichler betont: „Die Aufnahme in die Weltkulturerbe-Liste betrifft vorrangig die Hervorhebung der Bedeutung der Bäderkultur und -architektur. Inwieweit eine Belebung dieses Erbes stattfinden kann, ist auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Ob dabei der Förderung zeitgenössischer Kunst auch ein Platz eingeräumt wird? Vielleicht in Form eines Austausches mit Künstlern bzw. Kunstinstitutionen anderer Welterbe-Städte? Schön wär’s! Aber wie der Österreicher sagt: Schau’ma mal!“ Christine Todt, die Obfrau des Vereins „kunstaspekt“ hofft darauf, dass es zu verstärktem Kunstaustausch zwischen den Welterbestätten kommt.

Sie sagt: „Der Status des Weltkulturerbes bedeutet für mich, dass meine Geburts- und Heimatstadt Baden enorm in den Focus der Öffentlichkeit gerückt ist und als Welterbestätte an Bedeutung gewonnen hat. Zu hoffen bleibt, dass das mediale Interesse von Dauer bleibt und Museen und Galerien auch außerhalb des Stadtzentrums, ebenso wie die historischen Stätten Badens, profitieren.“ Cornelia König, Obfrau des Kunstvereins Baden merkt an: „Dass Baden den Welterbestatus zusammen mit den anderen europäischen Kurstädten erhalten hat, finde ich für die Stadt sehr wichtig. Dadurch erhoffe ich mir eine Bewahrung des historischen Stadtkerns, aber immer auch mit dem Blick in die Zukunft. Nach der Welterbekonvention sollen langfristige Pläne erstellt werden, die ein vorausschauendes Handeln ermöglichen sollen. Meiner Meinung nach wird der Status der zeitgenössischen Kunst dadurch gestärkt, und ich erhoffe mir dadurch mehr Akzeptanz für die zeitgenössische Kunst.“

Und Lois Lammerhuber, Direktor des eben zu Ende gegangenen Festivals La Gacilly Baden Photo sagt: „Weltkulturerbe ist die Würdigung einer Lebensleistung. Die Würdigung dass Sinn macht, was viele Generationen aufgebaut haben, ohne wissen zu können wie die Nachwelt – also wir – damit umgehen würde und wie die Menschheit dies bewertet. Dass Baden gemeinsam mit 10 anderen Städten diese Anerkennung zugesprochen wurde, ist Ansporn für uns alle, das Feuer der Geschichte weiter zu tragen. Und es macht mich stolz in dieser Stadt als Bürger leben zu dürfen und mit dem Fotofestival zu ihrer kulturellen Weiterentwicklung beitragen zu dürfen. Freude!“ Auch für den Künstler Jürgen Ramacher ist das Welterbe eine Chance, weil „in einem Pool von so einem starken kulturellen Erbe agieren zu können ist schon was. Bei diesem großen Schritt in noch mehr Aufmerksamkeit, legen wir viel Lebensqualität in die Waagschale. Die Bedeutung ist enorm und so gut, wie wir bereit sind zu lernen.“

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