Baden: Neue Orgel klingt gut

Beim Erntedankfest am Sonntag erklangen die Töne der sanierten Orgel zum ersten Mal in der Helenenkirche. Dabei gaben die Orgelpfeifen lange Zeit keine harmonischen Töne mehr von sich.
Jedes Teil musste überarbeitet werden
2019 schaffte es die Pfarre St. Helena, unterstützt vom Verein „Freunde von St. Helena“, gemeinsam mit Orgelbaumeister Robert Niemeczek und dem Musikreferat der Erzdiözese Wien, ein Sanierungskonzept zu erstellen. Im Juni 2020 begannen die tatsächlichen Sanierungsarbeiten mit dem Abbau der Orgel und ihrer Zerlegung in alle Hauptteile. Zuvor führte Niemeczek eine sorgfältige technische Bestandsaufnahme durch, fertigte Skizzen, Fotos und Stichmaße an. Die Hauptteile der Orgel wurden in seiner Werkstatt in Pressbaum weiter in alle Einzelbestandteile zerlegt, denn „jedes Teil, und sei es noch so klein, musste überarbeitet werden“, sagt Niemeczek.
Dabei förderte der Orgelbaumeister auch Kurioses zutage. „Die originalen Metallpfeifen sowie der Prospekt, also die erste Reihe der Orgelpfeifen, wurden in den vergangenen Jahrzehnten, aus welchen Gründen auch immer, ausgetauscht. Allerdings wurden die neuen Metallpfeifen nicht richtig an die bestehenden Pfeifenstöcke angepasst und so rutschten diese neuen Pfeifen in die Pfeifenstöcke. Wie dann diese Pfeifen gespielt werden konnten, ist vollkommen rätselhaft“, sagt Niemeczek. Das Herzstück der Orgel, der Windladen, offenbarte auch Überraschendes: „Einige der markanten Mängel waren offenbar schon von Beginn an vorhanden und wurden erst jetzt, also nach über 100 Jahren, behoben.“
Um die Orgel wieder an die klimatischen Bedingungen in der Helenenkirche zu gewöhnen, wurden alle Einzelteile nach ihrer Generalüberholung im Orgelraum der Kirche gelagert. Zusammengebaut wurden sie erst nach einer gewissen „Eingewöhnungsphase“.