Weissenbacher Blick zurück in vergangene Dorfwelten

Die Wanderausstellung „Lebensader Triesting“, ein Projekt der Leaderregion, machte kürzlich Halt in der Musik-Mittelschule Weissenbach. Auf elf, von Peter Bichler gestalteten Roll-ups, wurde Interessantes entlang des Flusses zwischen dem Wienerwald und den Voralpen präsentiert. Die Schüler und Lehrkräfte der MMS trugen zum guten Gelingen der „Naturschau“ tatkräftig bei.


Höhepunkt war eine gelungene Rückführung in vergangene Dorfwelten, präsentiert im Rahmen des „Triesting-Nachmittags“ von Helga und Franz Horvath sowie Josef Gober vom Team der Topothek Weissenbach. Bürgermeister Johann Miedl (ÖVP), der den heimatkundlichen Nachmittag eröffnete, begrüßte und würdigte zahlreiche Geschichtsinteressierte – unter anderem MMS-Direktorin Andrea Sattler, MMS-Lehrerin Patricia Schabas, Heimatsammler Günther Bichler/Pottenstein, Vizebürgermeister Josef Ungerböck, Schulwart in Pension Edi Mata sowie Ossi Horvath, 92-jähriger Musikant und Zeitzeuge aus Weissenbach. Vom Regionalmuseum Weissenbach gab sich Helmut Heimel ein Stelldichein, das Museum plant für Mai eine Sonderausstellung mit dem Titel „Hochwasser im Triestingtal“ – auch diese dramatische Seite gehört zum Leben eines Flusses (…).

Über 6.300 Bilddokumente aus der Vergangenheit
Beachtenswert: Die Topothek Weissenbach, seit 2017 online, startete mit 500 Fotografien. Bis dato sind über 6.300 Bilddokumente aus der Vergangenheit der Marktgemeinde weltweit Tag und Nacht abrufbar. Wertvolle Unterstützung erhält das „Topotheken-Dreigestirn“ von Ossi Horvath. Der 92-jährige ehemalige Mitarbeiter der Firma Prym, Musikant und Gemeinderat a.D., ist ein wandelndes „Heimatlexikon“, er kennt die Leut‘ und etliche Geschichten aus längst vergangenen Tagen.

Über hundert Personen, Familien, das Weissenbacher Gemeindearchiv und das Regionalmuseum, trugen zum Aufbau der historischen „Lichtbildersammlung“ bei. Franz Horvath betont „aber nicht nur Quantität zählt, die Bilder werden sorgfältig ausgewählt, jedes einzelne Foto durchleuchtet, denn fast auf jedem Bild gibt es noch verborgene Hinweise zu entdecken“. Chronist Josef Gober meint: „Vermutlich lagern noch hunderte, wenn nicht tausende Bilddokumente aus der Geschichte der Marktgemeinde Weissenbach irgendwo auf Dachböden, Kellern oder Speichern und warten darauf, ans Licht der Öffentlichkeit gebracht zu werden – denn alles ist Geschichte und sei das Foto noch so klein so unscheinbar.“
