Missstände preisgeben
Gemeinden mit 10.000 Einwohnern müssen laut einer EU-Richtlinie über eine Plattform verfügen, bei der man anonym Hinweise geben kann, um Missstände aufzuzeigen.
Jetzt ist die Stadt Baden an der Reihe, um eine entsprechende Stelle einzurichten. Wichtig wird es wohl sein, einen Mittelweg zu finden, was diese Plattform betrifft. Es ist wichtig, klar zu machen, dass es bei dieser Einrichtung nicht darum geht, irgendjemand zu vernadern oder anzupatzen. Dass diese Stelle ihre Berechtigung hat, zeigt der Fall des einstigen obersten Stadtgärtners.
Wer seine Stellung dazu ausnutzt, missbräuchlich Macht über seine Bediensteten auszuüben, diese privat für sich arbeiten zu lassen, hat als Chef versagt. Bei diesem Fall hätte eine Whistleblower-Stelle die Steine schon früher ins Rollen bringen können – ob diese Plattform im Rathaus angesiedelt ist oder nicht, darf dabei keine Rolle spielen.