Altar als Fotografie zurück in Badener Kapelle

Erstellt am 25. März 2023 | 05:30
Lesezeit: 3 Min
Altar-Foto enthüllt in Hauervinothek
Mit der großen Abbildung des frühbarocken Altars ist das besondere Stück wieder an seinen Ursprungsort in der Magdalenenkapelle zurückgekehrt. Am Foto nach der Enthüllung: Toni Habres, Rudolf Novak, Pater Walter, Unterstützerin Edith Gaál, Fotografin Michaela Vondruska und Gemeinderat Ernst Schebesta.
Foto: Andreas Fussi
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Seit kurzem kann ein Replikat auf Alu-Dibond (Aluminium-Verbundplatte) in der Magdalenenkapelle im Heiligenkreuzerhof, in der heutigen Hauervinothek in Baden, besichtigt werden. Es wird vermutet, dass das Original einst dort gestanden haben soll.

Hinter dem Kunstprojekt „Altaraufsatz aus der Magdalenenkapelle“ steht die Fotografin Michaela Vondruska. Sie hat das edle Werk fotografisch festgehalten, um den besonderen Altar an seinem ursprünglichen Standort erlebbar zu machen. Ihr Foto wurde nun als Alu-Dibon in der Vinothek angebracht. Die 2014 nach Baden gezogene Edith Gaál finanzierte das Vorhaben. Sie hat durch ihren Vater eine enge Beziehung zum Weinbau, der 1931 in Mödling einen Kellereimaschinenhandel gegründet hat. In der Folge wurde daraus die Firma „Brüder Kunze Kellereimaschinen“ mit Sitz in Wien. Sie hatten zeitweise auch eine Niederlassung in Baden, an der gleichen Adresse wie der Badener Weinbauverein. Gaals Idee war es nun, das ehrgeizige Fotoprojekt von Michaela Vondruska als Dank für die treue Kundschaft der Firma ihres Vaters zu unterstützen.

Altar-Foto enthüllt in Hauervinothek
Pater Walter und Gemeinderat Ernst Schebesta enthüllten das Altar-Abbild von Michaela Vondruska.
Foto: Cedrik Kollerics

Die Magdalenenkapelle bildet laut Pater Walter, der eine Abhandlung dazu geschrieben hat, das Herz des Heiligenkreuzerhofes. Sie wurde im 14. Jahrhundert errichtet und nach den Türkenzerstörungen von 1529 von Abt Ulrich Müller 1573 restauriert. Dazu wurde auch ein neuer Altar angeschafft, dessen Abbildung nun die Pracht der Kapelle am Ende des 16. Jahrhunderts widerspiegelt.

„In der Gestaltung der Kapelle und des Altares wird spürbar, dass das Stift Heiligenkreuz hier ein geistliches Werk schaffen wollte, das nach den Zerstörungen durch die Türken und die Einschränkungen durch die Reformation das katholische Leben kräftig ausdrückte“, meint Pater Walter.

Altar zwischen 16. und 17. Jahrhundert datiert

Der Altar stammt aus Süddeutschland und wird zwischen 1600 und der Mitte des 17. Jahrhunderts datiert. Das Material ist schwarzgebeiztes Holz mit aufgeklebten Elfenbeinornamenten. In einem dreigeschoßigen Aufbau sind Ölgemälde zu sehen, die auf Kupferplatten gemalt sind.

Das Hauptbild zeigt die Auferstehung Christi, der dramatisch zwischen den aufgeschreckten Soldaten dem Grab entsteigt. Das Aufsatzgemälde zeigt die Himmelfahrt Jesu. Die beiden kleinen Gemälde in den Medaillons stellen Engel mit Palmzweigen und Kranz dar, die Christus huldigen. Den Abschluss des Altares bildet ein kreisrundes Bild der Heiligsten Dreifaltigkeit. Am Fuße des Aufbaues sieht man in einer gläsernen Vitrine eine Reliquie, es handelt sich um den nicht weiter bezeichneten Märtyrer Faustus.

Der Altar kam 1873 ins Rollettmuseum

Der Heiligenkreuzerhof und die Kapelle stehen seit 1811 im Eigentum der Stadt Baden. Der Altar kam 1873 ins Rollettmuseum, wo er 1980 einer Restaurierung unterzogen wurde und auch heute noch zu sehen ist. Der Heiligenkreuzerhof und die Kapelle wurden 1995 restauriert, dabei kamen die schöne Renaissancefassade des Gebäudes und die eindrucksvollen Fresken in der Kapelle zum Vorschein.

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