Helfer sind im Traiskirchner Stadtmuseum stets willkommen

Erstellt am 31. Oktober 2021 | 05:37
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Manfred Steiger
Manfred Steiger bei einem aus Ankersteinen errichteten Bauwerk. Er entdeckt die Schätze des Museums jedes Mal gerne aufs Neue.
 
Foto: Foto: Jandrinitsch
Ohne geschickte Hände wäre der Museumsbetrieb nicht aufrecht zu erhalten, es fehlt aber am Nachwuchs.
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Seit dem Manfred Steiger 2004 erstmals Museumsluft im Traiskirchner Stadtmuseum geschnuppert hat, ist er an vorderster Helferfront zu finden.

„Ich bin gelernter Mechaniker und weiß daher, wie man mit Werkzeug umgeht. Als ich in Pension ging, war ich auf der Suche nach einer Betätigung, die mich körperlich und geistig jung hält. Die Arbeit im Museum ist dafür genau das richtige“, sagt Steiger. In den Reihen der „Museumsmänner“ finden sich Tischlermeister, Elektrikerr, Fernmeldetechniker und Ingenieure, während die Damen an der Rezeption aushelfen oder Interessierte durch die Ausstellungsräume führen.

„Leider werden wir immer weniger, manche Helfer können ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr“ Manfred Steiger

„Wir sind eine richtige gute Kameradschaft, wenn die Arbeit getan ist, dann gehen wir ins Gasthaus Wanasek gleich hier um‘s Eck zu Mittag essen. Das ist schon zur Tradition geworden. Leider werden wir immer weniger, manche Helfer können ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr“, erzählt Steiger.

Wenn auch auf ihn das Museum eher einen gesundheitsfördernden Effekt hat, denn: „Es ist eine Herausforderung, sich ständig mit neuen Dingen zu beschäftigen. Und es macht irrsinnigen Spaß. Ich mache auch Führungen, da trifft man viele Leute, die ihrerseits wieder ihr Wissen zeigen, wenn es um bestimmte Museumsobjekte geht. Wir haben eine Linotype-Setzmaschine, die vor allem für den Zeitungssatz genutzt wurde, bei uns im Haus. Da ist mir bei einer Führung ein Herr aufgefallen, der die Maschine sehr intensiv betrachtet hat. Es hat sich herausgestellt, dass er beruflich auf so einer Maschine gearbeitet hat, und mit seiner Hilfe konnten wir die Maschine auch wieder zum Laufen bringen.“

Jede neue Ausstellung bringt auch neues Wissen mit sich. „Wer hat den schon über Bügeleisen Bescheid gewusst, bevor wir nicht die Ausstellung bei uns im Museum gemacht haben?“, fragt Steiger.

„Für einen Museumstag braucht man mindestens drei, vier Leute, für Kartenverkauf, Museumsaufsicht und dergleichen.“ Manfred Steiger

Gerade wurde die Ausstellung abgebaut, um Platz zu schaffen für eine Ausstellung, die im kommenden Jahr geplant ist. Steiger berichtet: „Manchmal werden wir gefragt, warum wir nicht an allen Tagen in der Woche offen halten. Doch für einen Museumstag braucht man mindestens drei, vier Leute, für Kartenverkauf, Museumsaufsicht und dergleichen. Das sind wir aufgrund fehlender Ehrenamtlicher nicht im Stande, jeden Tag zu leisten“, erzählt Steiger.

Darum lautet auch sein Appell: „Wir freuen uns über jede und jeden, der bzw. die ein wenig private Zeit für das Museum aufbringen möchte. Ich bin davon überzeugt, dass es niemand bereuen wird.“

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