Bezirk Baden: SPÖ findet sich neu

Erstellt am 07. Februar 2023 | 20:00
Lesezeit: 4 Min
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Die Damen der SPÖ Traiskirchen feierten: Hilde Mayer, Doris Artwohl, Karin Akimesko, Sabrina Divoky.
 
Foto: Jandrinitsch
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Nicht in allen Gemeinden hat die SPÖ Platz 3 belegt. In manchen setzte sie sich sogar an die Spitze.

Pottensteins Bürgermeister und Bezirksvorsitzenden des Gemeindevertreterverbands Baden (GVV), Daniel Pongratz, SPÖ, ist davon überzeugt: „Nach diesem Ergebnis kann man nicht zur Tagesordnung überschreiten.“

In seiner Gemeinde ist die SPÖ mit rund 32 Prozent zwar mit der ÖVP beinahe gleichauf, das Ergebnis sei aber dennoch schmerzhaft: „Unser Lösungsvorschläge und die vorgestellten Programme sind zwar inhaltlich richtig und wichtig, aber leider konnten wir sie nicht dementsprechend transportieren und die Menschen davon überzeugen.“ Wichtig sei, dass mit dem designierten Parteivorsitzenden Sven Hergovich ein wichtiger Erneuerungsprozess gestartet worden ist.

„Ich bin überzeugt, dass mit Sven Hergovich an der Spitze und unserer vielen, engagierten Funktionären auf allen Ebenen, dieser Prozess gelingen wird!“


Eindeutig rot hat die Gemeinde Mitterndorf gewählt. Bürgermeister Thomas Jechne erklärt das Ergebnis folgendermaßen: „Das landesweite SPÖ-Ergebnis ist ernüchternd und nicht schönzureden. Dass wir in Mitterndorf das drittbeste SPÖ-Ergebnis im Bezirk haben, führe ich auf unsere konstante Arbeit für unsere Bürger zurück.“ Wichtig sei, „sich um ein noch so kleines Anliegen zu kümmern, wenn ein Bürger Schwierigkeiten hat“. Als Kandidat zur Landtagswahl im Bezirkswahlkreis habe er die SPÖ-Themen auch in vielen persönlichen Gesprächen erklären und den Menschen näherbringen können. „Hier ist das Thema leistbares Wohnen aufgrund der Inflation und der massiven Teuerung allgegenwärtig“, betont der Ortschef.
In Berndorf hat die SPÖ mit 29,2 Prozent das beste Wahlergebnis eingefahren und liegt vor ÖVP und FPÖ. Das überrascht deshalb, weil ja die SPÖ bei der letzten Gemeinderatswahl die Absolute verloren hat und jetzt eine Koalition verschiedener Fraktionen mit Franz Rumpler von der ÖVP als Bürgermeister regiert.

Entscheidend sei, auf Bürger wirklich einzugehen

Jürgen Schrönkhammer von der SPÖ St. Veit/Berndorf sieht im Landtagswahlergebnis „den Beweis, dass sich der ehrliche Einsatz für unsere Bürgerinnen und Bürger auszahlt. Die SPÖ hat, trotz gegenteiligem Landestrend, in unserer Heimatgemeinde nach langer Zeit wieder Platz 1 erreicht. Auch hieran sieht man, dass unsere Bürger genug von Mauschelei und undurchsichtigen Aktionen in der Gemeinde haben“. Selbstkritisch betrachtet das Ergebnis Berndorfs Bürgermeister Franz Rumpler, ÖVP: „Berndorf konnte sich dem landesweiten Trend nicht entziehen und wir verloren leider auch viele Stimmen an die FPÖ. Wir werden hart arbeiten, um das verlorene Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Ich danke allen Wahlhelfern, die für einen reibungslosen Ablauf der Wahl in der Stadt gesorgt haben. Es ist nicht selbstverständlich, einen Sonntag im Dienste der Demokratie in einem Wahllokal zu verbringen.“

In Ebreichsdorf konnten sich die Sozialdemokraten, entgegen dem Landestrend, um 1,36 Prozent verbessern. Bürgermeister Wolfgang Kocevar, SPÖ, sagt dazu: „Wir haben über 4.300 persönliche Hausbesuche gemacht, waren in allen Grätzeln mit Infoständen, haben Mailings und Verteilaktionen auf Straßen und Supermärkten gemacht und überall das persönliche Gespräch mit den Bürgern gesucht. Die Menschen haben gespürt, dass wir es ehrlich meinen und für ihre Sorgen und Anliegen brennen.“
Freilich aber sei das Ergebnis der SPÖ auf Landesebene enttäuschend. Man müsse nun intensiv daran arbeiten, die Inhalte und Werte der Partei wieder glaubhaft unter die Menschen zu bringen.

Franz Schnabel dürfe man nicht für das desaströse Ergebnis verantwortlich machen, er habe unglaublichen Einsatz gezeigt. Der Bezirksvorsitzende der SPÖ Baden, Nationalratsabgeordneter und Trumaus Bürgermeister Andreas Kollross, sieht im Wahlergebnis mehr als nur den Zustand der SPÖ Niederösterreich: „Es ist wichtig, dass wir am Montag nach der Wahl einen Erneuerungsprozess gestartet haben. Es ist allerdings nicht nur das Ergebnis der SPÖ Niederösterreich, sondern ohne Zweifel ein Bundestrend.“ Sven Hergovich als neuen Landesparteivorsitzenden zu berufen, sei der erste sichtbare Schritt in der Neuaufstellung und Verjüngung der Sozialdemokratie, weitere müssten folgen.

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