Aus für City Taxi in Traiskirchen: Kruppa steigt aus

Taxi Kruppa besteht seit 1976, Oliver Kruppa hat den Betrieb von seinen Eltern übernommen und chauffiert vor allem Fahrgäste zum Flughafen Wien und holt diese von dort ab.
Seit 2008 ist er auch als Betreiber des Traiskirchner City Taxis als günstiges Beförderungsmittel für alle Traiskirchner unterwegs.
Die Pandemie war auch für Kruppa eine schwere Zeit, während andere im Homeoffice saßen, „bin ich in ärgsten Pandemie-Zeiten alleine im Sammeltaxi gesessen und habe Menschen gefahren“, erzählt Kruppa.
Spuren hinterließ die Lockdown-Zeit aber auch, was die Taxifahrer betraf. „Es waren kaum Fahrer zu bekommen, wenn, dann waren sie vielleicht eine Woche da und dann waren sie wieder verschwunden. Einen wirklichen Arbeitswillen konnte ich bei vielen Bewerbern nicht feststellen, im Gegenteil“, schildert Kruppa.
Ende März dieses Jahres trat das digitale On Demand-Service System in Kraft, eine Art Anruf-Taxisystem, damit Fahrgäste die sogenannte letzte Meile zur oder von der Badner Bahn bequem mit dem Taxi zurücklegen können.
Dieses Projekt starteten die Wiener Lokalbahnen, beauftragt von der Stadt Traiskirchen, gemeinsam mit Oliver Kruppa als City Taxi Betreiber.
Allerdings änderte sich dadurch auch die Art und Weise, wie das City Taxi bestellt wird. Das funktioniert seit März über die easymobil App. Als klar wurde, dass nicht alle Kunden so technikaffin sind und mit der App umgehen können, wurde ein Call-Center eingerichtet. Mit diesem System ist Kruppa aber nicht zufrieden. „Die App funktioniert nicht richtig, die Leute wollen nicht in einem Call-Center anrufen, sondern gleich direkt bei mir. Das hat den Leuten absolut nicht gefallen“, erzählt Kruppa.
On Demand Service sei der Knackpunkt gewesen
Seit dem das On Demand-Service startete, sei er im Durchschnitt „von 4.000 Fahrten im Monat auf 800 Fahrten gekommen“. Seine 25-jährige Erfahrung im Taxigewerbe sei von der Stadt „einfach nicht honoriert worden“. Deshalb habe er bereits im Juli den Vertrag mit der Stadt gekündigt, die Kündigungsfrist lief bis Ende Oktober. Am Montag, 31. Oktober, hat sich Bürgermeister Andreas Babler, SPÖ, über seine Facebook-Seite an die Traiskirchner Bevölkerung gewandt und über das Aus des City Taxis in seiner gewohnten Form informiert. Man habe vorübergehend Ersatz gefunden, allerdings nur für wirklich unaufschiebbare und wichtige Fahrten, etwa für Arztbesuche.
Babler zeigte sich aber auf NÖN-Nachfrage optimistisch, das City Taxi System rasch auf neue Beine stellen zu können. Auf die Frage, ob die Stadt als Betreiber einspringen werde, antwortete Babler mit einem klaren „Nein. Wir werden auch am On Demand Service, dem Call-Center und der App festhalten, es funktioniert beides. Und wir werden auch das City Taxi schnell neu aufstellen können. Viele freuen sich über den Wechsel“.