Viele Oasen der Entspannung

Erstellt am 07. November 2022 | 04:24
Lesezeit: 2 Min
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Der Spatenstich in ein neues Badezeitalter am 4. November 1976: Den bewegten Kubaturen ist es geschuldet, dass eine Baggerschaufel als Spaten herhalten musste. Rechts neben der Schaufel zu erkennen: Vizebürgermeister August Kastner, Pfarrer Karl Seemann, Bürgermeister Siegfried Ludwig sowie die Gemeindemandatare Paul Kotratschek, Hildegunde Zaruba und Gerhard Wald.
Foto: Archiv Perchtoldsdorf
„Bad Perchtoldsdorf“: Freizeitspaß im Inselbad, Zellbad und – seit 1979 – im Erholungszentrum.
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Obwohl in Perchtoldsdorf seit 1332 nachweislich gebadet wird, blieben der Quell- und Wasserreichtum im Ortszentrum lange weitgehend ungenutzt. Das 19. Jahrhundert brachte Perchtoldsdorf die Reputation als Sommerfrische und einen Höhenflug an privaten Badeanstalten, die im 20. Jahrhundert allerdings bereits erheblich in die Jahre gekommen waren.

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Hochbetrieb auf der namensgebenden Insel im „Inselbad“.
Foto: Archiv Perchtoldsdorf

Im Areal hinter dem Knappenhof entspringt der Petersbach und hier befand sich mit dem „Zellbad“ Perchtoldsdorfs einst die mondänste Badeanstalt. Hölzerne Umkleidekabinen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts säumten das Becken, in dessen spiegelglattem, aber eiskaltem Wasser sich der Wehrturm spiegelte. Die hölzernen Garderoben sind zwar längst verschwunden, doch der Umriss des Beckens ist noch heute im Parkteich zu erahnen.

Beliebter Treff für die Jugend

Das „Inselbad“ im Eisenböckhof (Wiener Gasse 43 - 45) bestand seit 1842 und verfügte inmitten des Bassins über eine dicht bewachsene Insel, die das Bad für die Perchtoldsdorfer Jugend nicht nur zur beliebten Sommerattraktion, sondern auch zum Ort erster Küsse, geschützt vor neugierigen Blicken und der Prüderie der Erwachsenen, machte.

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Blick vom Wehrturm ins „Zellbad“ – eine Ansichtskarte aus der Zwischenkriegszeit.
Foto: Archiv Perchtoldsdorf

Ab den fortschrittsgläubigen 1970er-Jahren gehörten diese Einrichtungen der Vergangenheit an: Die Marktgemeinde errichtete nach Plänen des Architekten Kurt Eckel an der neu angelegten Plättenstraße ein Erholungszentrum mit Hallenbad, Sauna, Kegelbahn und Eislaufplatz, das den eher kargen Saisonbädern den ganzjährigen Rang ablief und am 28. April 1979 – Spatenstich war am 4. November 1976 – fertiggestellt wurde. Seither immer wieder modernisiert, bleiben von Whirlpool bis Aroma-Dampfbad keine Wünsche offen.

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