Sorger nach 25 Jahren nicht mehr im Gemeinderat

Erstellt am 09. April 2020 | 05:34
Lesezeit: 3 Min
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Für Leobersdorf hatte er immer eine Idee parat, vor allem, wenn es um die Kommunikation ging: Langzeit-Vizebürgermeister Harald Sorger.
Foto: privat
Harald Sorger gehört nach einem Vierteljahrhundert Lokalpolitik nicht mehr Gemeinderat an.
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Anfang März gab der ehemalige Liste-Zukunft-Vizebürgermeister Harald Sorger bekannt, auf sein Mandat zu verzichten. Damit verabschiedete er sich überraschend – nach 25 Jahren – aus der Gemeindepolitik (die NÖN berichtete). Über die Hintergründe gab er sich zunächst wortkarg, stellte aber klar, im Einvernehmen mit Bürgermeister Ramharter zu gehen.

Einen Monat später betont Sorger, es sei ihm nicht leicht gefallen, auf sein Mandat zu verzichten. Alternative habe es leider keine gegeben. „Ich war persönlich stark überrascht, was nach der Wahl passiert ist. Vorfälle, die sich mit meiner Wertehaltung und meiner Idee von Gemeindepolitik zum Wohle der Bürger nicht decken. Ich werde hier auf niemanden mit dem Finger zeigen. Die Leobersdorfer sind clever genug, zu durchschauen, was da genau läuft.“

Nach seinem Abschied habe er von vielen Seiten positive Nachrichten erhalten. „Das ist eine schöne Bestätigung dafür, dass meine Arbeit geschätzt wurde und Anklang gefunden hat“, freut sich der Vierteljahrhundert-Mandatar.

Mit 19 erstmals im Gemeinderat

1995 kandidierte der damals 19-Jährige erstmals für den Gemeinderat und schaffte den Einzug. Schrittweise übernahm er mehr Verantwortung. Ab 2000 leitete er den Sport- und Kulturausschuss, inklusive des Vereinswesens. Ab 2010 kamen Aufgaben im Gemeindevorstand – und ab 2012 das Amt des Vizebürgermeisters – hinzu.

Nach 25 Jahren fiel der Ausstieg aus dem politischen Alltag nicht leicht.

„Meine Frau hält mich immer wieder stark zurück, wenn ich das Gefühl habe, ich könnte Rathaus-Mitarbeitern wegen diesem oder jenem helfen.“ Aktuell zählt für den zweifachen Vater vor allem eines: „Ich will künftig ausreichend Zeit für meine Familie haben, um die Mädels möchte ich mich besonders kümmern.“

Besonders stolz ist Sorger, dass er 2001 den Brückenlauf „mit auf die Welt bringen“ durfte. Das Laufevent zieht mittlerweile jährlich 2000 Läuferinnen an. Die 20. Jubiläumsauflage musste wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben werden. Auf Initiative Sorgers lernten auch im Kulturbereich zahlreiche Ideen laufen, darunter das Ferienspiel, „Sommerzaubern“, „Kunst spontan“ und die Straßengalerie. In seiner Zeit als Kulturreferent entstanden das Licht-, Heimat- und das Fassbindermuseum.

Kommunikation auf allen Kanälen

Seine langjährige, berufliche Erfahrung als Radio-Journalist und PR-Berater prägten den Auftritt der Gemeinde nach außen. Gemeinsam mit seinem Kommunikationsteam entwickelte Sorger zahlreiche Info-Kanäle. Nachrichten aus dem Ort werden über Webseiten, Messenger, soziale Medien, im TV und im Radio veröffentlicht.

Die Saat ist aufgegangen: „Ich bin froh, dass wir das alles kontinuierlich ausgebaut haben in den letzten Jahren, auch wenn mich mancher für einen Kommunikations-Freak gehalten hat“, schildert Sorger.

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