Dorfcharakter erhalten: 1.200 Unterschriften gegen Großprojekt

Erstellt am 06. November 2022 | 04:00
Lesezeit: 3 Min
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Die ÖVP protestiert gegen das Projekt: Friedrich Völkl, geschäftsführende Gemeinderätin Angelika Mücke, geschäftsführender Gemeinderat Gerhard Pfneiszl, Gemeinderätin Marianne Schmitner.
Foto: ÖVP
ÖVP sammelte 1.200 Unterschriften gegen Großprojekt in Wampersdorf.
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Wie berichtet, haben Pläne eines großen Bauprojektes in der Wiener Neustädter Straße in Pottendorf im Ortsteil Wampersdorf bei der ÖVP für Aufregung gesorgt.

In den kommenden 15 Jahren sollen hier ca. 600 Wohnungen, eine Kleingartensiedlung, ein neuer Fußballplatz und ein großer Lebensmittelmarkt errichtet werden. Vor allem die Wohnungen und der damit verbundene Zuzug sorgen bei der ÖVP für Aufregung. Daher wurde noch vor dem Sommer eine Petition gegen das Projekt gestartet.

„Mehr als 1.200 Bürger:innen haben sich bis heute gegen das Großprojekt ausgesprochen“, heißt es in einer Aussendung der ÖVP. Die Unterschriften wurden auf Listen sowie über eine Online-Petition im Internet gesammelt. „Wir fordern weiterhin, dass das Projekt parteiübergreifend im Bauausschuss überarbeitet wird. Entsprechend unseres bereits eingebrachten Antrags im Gemeinderat muss eine deutliche Redimensionierung des Projektes erfolgen“, fordert die ÖVP.

Ebenso soll die Bevölkerung in die Erstellung eines lebens- und umweltfreundlichen Ortsentwicklungskonzeptes eingebunden werden.

Die Liste der Gründe, warum die ÖVP gegen das Projekt ist, ist lange: „Übermäßiges ungesundes Wachstum, unnötige Bodenversiegelung, mangelnde Gesundheitsversorgung, steigende Verkehrsbelastung, Schulengpass, Verlust des Dorfcharakters, überdimensionierter Sportplatz, Schrebergärten entlang der Hauptverkehrsstraße, das Projekt kann in dieser Größenordnung nur durch Rückwidmungen realisiert werden“, meint die Volkspartei. Sie fordert eine öffentliche Diskussion über das Projekt und wirft dem Bürgermeister vor, dieses hinter verschlossenen Türen zu verfolgen.

Dem widerspricht Bürgermeister Thomas Sabbata-Valteiner, SPÖ. „Ich habe bereits im Juni zu einem Gespräch geladen, wo wir vereinbart haben, dass die ÖVP sich nach zwei Wochen mit ihren konkreten Vorstellungen meldet. Es kam lange nichts, erst vor Kurzem gab es dann mit einem ÖVP-Vertreter zwei konstruktive Gespräche“, erklärt der Ortschef. Die ÖVP habe ihm bisher nur mitgeteilt, dass sie eine Reduktion der Wohneinheiten fordere, mehr ist ihm derzeit noch nicht bekannt.

„Aber wir sind derzeit weiter im Gespräch“, betont er. Zu den Unterschriften meint der Bürgermeister: „Mir sind diese bisher nicht bekannt, daher kann ich auch nicht sagen, ob es sich tatsächlich um Pottendorfer Bürger handelt, da die Unterstützung auch online möglich war.“

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