Badener Autorin fand in Sri Lanka ihr Liebesglück
Badener Autorin fand in Sri Lanka ihr Liebesglück. Ein Jahr lang verbrachte die Badenerin Ira Knechtel auf der Insel, heiratete ihren Chanaka und wartet jetzt in Baden die Coronakrise ab.
Die Lebensgeschichte von Ira Knechtel (65) bietet jede Menge Stoff für eine Verfilmung.
Die Badener Autorin hat ein bewegtes Leben hinter sich, was sie bereits in Buchform niedergeschrieben hat. Nun ist sie mitten in einem neuen Lebensabschnitt, der aufregend und vor allem romantisch zu sein verspricht.
Romantisch war es seit vergangenem Jahr bis heuer im Sommer. Wie im autobiografischen Roman „Vor uns der Ozean“ (Carina Verlag) angekündigt, verbrachte sie ein Jahr auf der paradiesischen Insel Sri Lanka. Nun ist sie seit Kurzem zurück und schwärmt im Gespräch mit der NÖN über die Zeit. „Es war das schönste, aufregendste aber auch das turbulenteste Jahr meines Lebens! Es stand im Zeichen der Liebe und von Corona, aber auch der Ausläufer eines Zyklons, der den Strand, an dem ich lebte, komplett zerstörte, konnte mir nichts anhaben“, erzählt sie.

Nach Sri Lanka kam Knechtel, als sie dort im Zuge einer Reise vor fünf Jahren den jungen, schönen Surflehrer Chanaka kennenlernte und sich verliebte. Sie beschloss, ein Jahr dort zu verbringen. Und tatsächlich, die Liebe der zwei war ungebrochen und gipfelte heuer im Juni in einer romantischen Märchenhochzeit am Strand von Induruwa.
Zurück in der Heimat
Seit Kurzem ist Knechtel wieder in Baden, will aber sobald es die Krise zulässt, zurück nach Sri Lanka, um dort mit ihrem um 29 Jahre jüngeren Ehemann zu leben. Doch Corona und das kühle Wetter in Baden machen sie oft trübsinnig. Dass die Zahl der Corona-Infizierten in Österreich so rasant stieg, führt sie auf die Sorglosigkeit zurück. Allerdings steigen auch in Sri Lanka die Zahlen und sie macht sich um Chanaka Sorgen. Vor allem, weil er wegen ausbleibender Touristen Jobs suche. Regelmäßig telefoniere sie mit ihrem Schatz und träume von ihm und der Insel. Aktuell handle er „mit Trockenfisch und eingesalzenem Fisch, um sich finanziell über Wasser zu halten, solange er weder als Tourguide, noch als Surflehrer arbeiten kann“, erzählt sie.
Knechtel schwärmt von Sri Lanka – „ich bin geboren für dieses Land, es ist so vielseitig wie ich“. Besonders imponierte ihr, dass die Menschen trotz aller Sorgen immer ein Lächeln auf den Lippen haben. Von ihrem Mann sei sie ein Jahr lang verwöhnt worden, er habe ausgezeichnet gekocht. Anfangs habe sie noch von Leberkäse geträumt, nach einem halben Jahr sei sie aber von der Kulinarik der Insel überzeugt gewesen.
Sehnsucht zurück nach Sri Lanka
„Was ich erreicht habe, das muss man sich einmal trauen“, weiß Knechtel, die die Neidgenossenschaft hierzulande kritisiert. Sie habe immer schon ein Herz für andere Kulturen gehabt. Sie wolle sogar den dortigen Buddhismus annehmen.
Jeder Tag sei anders gewesen. Einmal sei sogar ein Riesenwaran im Haus gewesen, ein anderes Mal eine Schlange. Sie wolle trotzdem unbedingt wieder zurück nach Sri Lanka und gemeinsam mit Chani, wie sie ihn nennt, die Zukunft verbringen. Beruflich schwebt ihr eine Zimt- und Teeplantage vor. Anfangs wollte sie ehrenamtlich Englisch unterrichten, das war aber nicht gefragt, „weil ich sonst anderen einen Job wegnehmen würde“, sagt sie.
Dann habe sie Schultaschen für Kinder besorgt und mit ihrem Mann in einem Pflegeheim Essen verteilt. Sie habe persönlich 80 Leute ihr Essen ans Bett gebracht. „Die Freude, die mir entgegengebracht worden ist, war das berührendste, das ich in Sri Lanka erlebt habe“, berichtet sie. Sie möchte nun die Sprache noch besser lernen, denn: „Die Sprache öffnet die Herzen der Menschen“, weiß sie.

Sie arbeite gerade an einer Fortsetzung ihres letzten Buches, mit den jüngsten Erfahrungen. Der Titel steht bereits fest: „Wellenrauschen“.