Quereinstieg vom Set in die Politik

2013 wurde sie von der Liste Flammer gefragt, ob sie aktiv tätig sein möchte, seit den Gemeinderatswahlen mischt sie nun ganz vorne mit. Eine ihrer ersten Erfolgserlebnisse war die Etablierung von „Platz für Kunst“, einer neuen Initiative und Plattform für Kunstveranstaltungen in Bad Vöslau, die sie gemeinsam mit Stadträtin Anita Tretthann ins Leben gerufen hat.
„Bin trotz meiner 54 immer noch frech“
Seit der Konstituierung sitzt Rosenbichler im Gemeinderat – in den Ausschüssen für Kindergarten und Schule und für Soziales, Gesundheit und Senioren. „Frauen- und Familienthemen stehen für mich ganz vorne“, betont die gebürtige Gloggnitzerin, die die Liebe zu ihrem Mann nach Vöslau verschlagen hat. Seit 26 Jahren lebt sie nun in der Kurstadt und hat 1985 die Freude über den Sieg der Liste Flammer hautnah miterlebt.„Ich habe zur Anfrage der Liste ja gesagt, weil es für mich faszinierend ist, dass sie sich bereits seit über 30 Jahren mit satter Mehrheit halten kann“, erklärt Rosenbichler zu ihrem Beitritt. Der „Mix“ in der politischen Gruppe mache für sie den besonderen Reiz aus und dass unterschiedliche Meinungen aufeinander treffen.
Das komme ihrem Naturell entgegen: „Ich bin trotz meiner 54 immer noch frech und sage, was ich denke“, schmunzelt Rosenbichler, „die grundlegende Linie in der Liste ist schon eher konservativ, man nimmt aber sehr wohl neue Impulse auf.“
Das beweise auch der Schwung an neuen, jungen Leuten wie Sandro Sereinig, die nun in der Liste mitmischen: „Von den Neuen bin ich allerdings die einzige Frau, die im Gemeinderat gelandet ist.“ Sie wolle aber trotz ihrer politischen Tätigkeit am Boden bleiben.
Parallelen: Rollen im Film und in der Politik
Ihre Tätigkeit als Komparsin werde sie nicht aufgeben: „Ich werde zwar sicher nicht wegen einer Rolle eine Gemeinderatssitzung verpassen, werde aber auch weiterhin am Set tätig sein.“Die politische Quereinsteigerin sieht sich selbst als offenen Menschen, aber auch als Beobachterin: „Der Blick ist durch die Komparsentätigkeit geschärft worden“, auch in der Politik wären viele Rollen bemerkbar – „eine spannende Sache“, so ihr Fazit.
Wichtig sei vor allem der gegenseitige Respekt – „man muss sich bei aller Kritik noch immer in die Augen schauen können“, betont Rosenbichler, daher verwehre sie sich auch absolut gegen haltlose Vorwürfe. „Ich bin für jeden offen, solange alle fair und sachlich bleiben.“