Chance für Energie-Gemeinschaft in Baden

Erstellt am 07. März 2021 | 04:23
Lesezeit: 3 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
Solar Sonnenenergie Photovoltaic Symbolbild
Foto: shutterstock.com/Diyana Dimitrova
Werbung
Vorbereitung für Stromproduktion und Weitergabe innerhalb der Stadt sei laut Christian Ecker im Finale. Ziel, Schaffung einer Energiegemeinschaft Baden, sei nahe.

Grünen-Gemeinderat Christian Ecker hat als Vorsitzender des Ausschusses für Klima, Energie und Mobilität mit Kollegen im Rathaus die ersten Überlegungen zu einer Energiegemeinschaft Baden diskutieren können.

Er hat noch die Bilder von den letzten Klimafilmtagen in Baden vor dem inneren Auge: „Eine Provinz in Bangladesch, bescheidene Wellblechhütten mit Solarzellen am Dach, die untereinander digital vernetzt sind. Der regional erzeugte Strom wird dorthin geschickt, wo er gerade benötigt wird, überschüssiger Strom wird gespeichert. Das Stromnetz wird nicht zen-tral von einer Stelle gesteuert, sondern von einer Gemeinschaft dezentral aufgebaut, verwaltet und verrechnet“, erinnert er sich. Und für ihn steht jetzt fest: „In absehbarer Zeit, wenn das Erneuerbare Ausbau Gesetz, kurz EAG, in Österreich beschlossen ist, werden auch in Baden solche Energiegemeinschaften möglich sein. Ich bin überzeugt, dass dies ein großer Wurf für Baden sein wird.“

440_0008_8036792_bad09af_ecker.jpg
Christian Ecker sieht die Chancen, die eine Energiegemeinschaft für Baden biete.
Foto: psb

Die Diskussion rund um das vom Stadtrat beschlossene Grobkonzept zeige, dass bei neuen Möglichkeiten alles gut zu überlegen sei. „Es sind noch einige Fragen zu klären, diverse Berechnungen zu bewerten, aber ich sehe vor allem die Chancen, die so ein Projekt für Baden eröffnet.“ Ecker hofft sehr, dass nach Prüfung und Klärung aller Fragen, „die Stadtgemeinde Baden auch auf dem Gebiet der Energiegemeinschaft mutige Vorreiterin wird“.

Das Erneuerbare Ausbau Gesetz sei in der Bundesregierung in Vorberatung und soll bald in den Ministerrat. Die Chance auf Umsetzung sei groß. Derzeit habe auch die Stadt stets Photovoltaikanlagen so konzipiert, dass der Eigenverbrauch möglichst hoch sei, damit es keine Einspeisung brauche. „Denn dazu braucht es einen Vertrag mit einem Stromanbieter und man bekommt nicht viel Geld dafür“, weiß Ecker.

Darüber hinaus hoffen viele auf höhere Netzstabilität, wenn Angebot und Nachfrage aufeinander abgestimmt sind. Und es ermögliche Bürgern ohne Chance auf eigene Photovoltaik, Badener Sonnenstrom zu beziehen. „Wie gut Baden füreinander da ist, sehen wir in der Pandemie. Mit der Energiegemeinschaft wird es uns endlich möglich sein, dass wir füreinander Strom bereitstellen“, hofft Gemeinderat Christian Ecker auf eine breite Zustimmung.