Hirschenstein wird „Urwald“

Direktor Andreas Weiss vom Biosphärenpark Wienerwald lud am 26. Jänner zum Online-Meeting, dem rund 20 Teilnehmer folgten. Interessantes Detail dabei war, dass aus rund 130 Hektar in Hirschenstein (Mitterschöpfl-St. Corona) eine Kernzone und ein sogenannter „Urwald“ werden soll. Biologe Christian Diry erklärte die Sinnhaftigkeit dieses Projektes dahingehend, dass es sich um „einen wichtigen Beitrag zur Erholung der Natur“ handle.
Unter einem „Urwald“ versteht man, dass der Mensch nur wenig, bis gar nicht eingreift und der Natur ihren freien Lauf lässt. So dürfen z.B. Bäume vermorschen und vermodern, dürfen Pflanzen ungehindert wuchern und sich Tiere vermehren und wohlfühlen – außer dem Borkenkäfer, dem mit natürlichen Fangmethoden Einhalt geboten wird, damit er die umliegenden Wälder nicht schädigen kann.
Nachhaltiges Naturschutzprogramm
Hirschenstein wird eine Kernzone, wobei durchaus die gekennzeichneten Wege bewandert werden dürfen und auch Radfahrer auf ihre Kosten kommen. So dürfen sogar Mountainbiker die gekennzeichneten Wege mit Bedacht befahren.
Hirschenstein bietet sich mit besten Voraussetzungen für ein nachhaltiges Naturschutzprogramm an, es gibt nur neun Grundeigentümer und 80 Prozent der Bäume sind bereits 100 Jahre alt mit vorwiegend Buchen und Tannen. Es gibt bereits zum Großteil ein ökologisches Gleichgewicht, so tummeln sich dort unter anderem Molche, Unken, Fledermäuse (großes Mausohr), Halsbandschnäpper, Schwarzspecht, Rossameisen, Baummarder und Siebenschläfer. Um das natürliche Gleichgewicht zu erhalten, darf zwar gejagt, allerdings keine Beeren oder Pilze gesammelt werden. Man setzt auf Prävention, statt auf Strafe, womit man bis jetzt gute Erfahrungen machen konnte.
