„Standortfrage fehlt“

Das umstrittene Projekt „Betreubares Wohnen“ wird seitens der Liste Flammer hurtigst vorangetrieben. Im aktuellen „Stadtanzeiger“ wurde nun eine Bedarfserhebung veröffentlicht, mit welcher festgestellt werden soll, ob eine große Nachfrage nach betreuten Wohnungen für Senioren besteht. Im Rahmen dieses Fragebogens werden Leistbarkeit, Größenordnung der Wohnungen sowie allgemeine Fragen erhoben.
Gemeinschaft mit Jung und Alt
Gab es seit der Initialzündung für das Projekt in einer Gemeinderatssitzung vergangenen Sommer schon viele hitzige Diskussionen rund um das Projekt, üben auch an diesem Fragebogen wiederum Oppositionspolitiker heftige Kritik. Diesmal sind es die Grünen, denen die Standortfrage in der Bedarfserhebung vollkommen fehlt. „Die wirklich entscheidenden Fragen, die eine Orientierung im Bezug auf den Standort geben könnten, fehlen gänzlich“, sagt Eva Mückstein.
Die Liste Flammer plädiert seit Beginn – basierend auf einer Grundstückserhebung – für eine Liegenschaft in der Franz-Prendingerstraße, die Opposition spricht sich einhellig für ein Grundstück im Ortszentrum mit dementsprechender Infrastruktur aus. „Ich bin sicher, wenn wir ältere Menschen fragen, ob sie lieber im Ortszentrum und zusammen mit anderen Altersgruppen leben wollen, werden sie sich mehrheitlich für die Gemeinschaft mit Jung und Alt entscheiden“, so Mückstein. Sie spricht sogar von der Gefahr einer „Ghettobildung“ für Senioren, wenn diese Wohnungen nicht zentrumsnah geplant würden.
Fragen Richtung Struktur und Größenordnung
Stadtchef Christoph Prinz (Liste Flammer) entgegnet: „Die Fragen in diesem Katalog sind an jene anderer Gemeinden angelehnt. Dabei geht es eher um Fragen in Richtung Struktur und Größenordnung des Projekts.“ Die Frage der Lage soll sich dann über die Anbote der verschiedenen Baufirmen lösen lassen beziehungsweise werde diese sowieso über die Förderrichtlinien des Landes NÖ festgelegt, betont Prinz.
Bedarfserhebung
• In der Februarausgabe des „Stadtanzeigers“ wird eine Bedarfserhebung für das geplante Projekt „Betreubares Wohnen“ durchgeführt. Diese ist notwendig, um die dafür vorgesehenen Fördermittel des Landes Niederösterreich überhaupt in Anspruch nehmen zu können.
• Neben allgemeinen Angaben zur Person wird darin nach der Leistbarkeit einer Miete zwischen 400 und 700 Euro für eine 50 bis 60 Quadratmeter-Wohnung gefragt sowie nach Wünschen wie einem Haustier, gemeinsamer Freizeitangebote, einer sozial ausgebildeten Ansprechperson vor Ort, einer Notrufanlage, Barrierefreiheit im Haus.
• Laut Bürgermeister Christoph Prinz (Liste Flammer) wurden schon einige Fragebögen abgegeben und auch persönlich von einigen Senioren Interesse bekundet.
Bedarfserhebung