Stadtfeuerwehr Baden zieht zum Eislaufplatz
Stadtfeuerwehr Baden zieht zum Eislaufplatz. Neue Lösung für Gelände des ehemaligen Eislaufplatzes in Fabriksgasse: Neues Feuerwehrhaus für FF Baden-Stadt. Einigkeit bei allen drei Wehren.
In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz wurde der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass am 6.500 m² großen Areal des ehemaligen Eislaufplatzes ein neues Feuerwehrhaus für die Freiwillige Feuerwehr Baden Stadt errichtet werden soll, mitsamt einem gemeinsamen KAT-Lager für den Katastrophenschutz.
FF braucht mehr Platz
Seit mehr als 100 Jahren, konkret seit 1919, werden die ehemaligen Stallungen des Kaiserhauses als Feuerwehr-Haus für die FF Baden Stadt genutzt. Doch die laufend größer werdenden Einsatzfahrzeuge bereiten schon seit längerem akute Platzprobleme, sodass dringender Handlungsbedarf gegeben ist. Darüber hinaus sind die Garderoben und Sanitärräume nicht mehr zeitgemäß, was vor allem aufgrund der erfreulich hohen Mitgliederanzahl ebenfalls einer Lösung bedarf. Derzeit sind bei der Stadtfeuerwehr 87 Aktive und gemeinsam mit der Jugend kommt man auf 100 Personen.
Stadtkommandant Gerald Peter erklärte, wie man darauf kam, das Gelände des früheren Eislaufplatzes nutzen zu wollen. Denn, als die Kommandanten der drei Badener Wehren aus den Medien von der einvernehmlichen Vertragsauflösung des Baurechtsvertrags für das Grundstück des ehemaligen Eislaufplatzes erfuhren, wodurch das Areal wieder für die Gemeinde frei verfügbar wurde, sei man aktiv geworden und habe sich darauf im kleinen Kreis zusammen beraten.
Dabei sind die Kommandanten übereingekommen, bei der Stadt vorstellig zu werden, um für einen Neubau des Feuerwehrhauses für die FF Baden-Stadt in der Fabriksgasse zu werben. Zeitgleich wurden die Mitglieder der Badener Wehren am Mittwochabend von den Kommandanten von dieser Idee informiert. Die Kameraden signalisierten dabei durchwegs ihre Zustimmung und die Einstellung, dass die geplante Lösung die Wehren in Baden insgesamt aufwerte und daher sinnvoll sei.
Außerdem soll auf dem Gelände das gemeinsame Katastrophenschutzlager aller drei Badener Feuerwehren errichtet werden. Dieses sei derzeit behelfsmäßig bei der Rebschule an B17 am Haidhof gelagert und sei im Ernstfall relativ weit vom Stadtzentrum entfernt.
Auch ein Kuriosum kam im Zuge der Vorgespräche ans Licht. Dass nämlich die historisch gewachsene Einteilung der Badener Wehren und deren Rayons vom Gemeinderat nie beschlossen wurden. Diese Festlegung soll nun in der Sitzung im November nachgeholt werden. Ebenfalls ist geplant, den Grundsatzbeschluss für die Neuerrichtung des Feuerwehrhauses in dieser Gemeinderatssitzung zu beschließen.“Es ist ein schönes Zeichen, wie gut die Zusammenarbeit der Feuerwehren in Baden funktioniert, auch ohne die Rayons-Verordnung“, merkte Stadtchef Stefan Szirucsek an. Generell lobe die Stadtregierung die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren. „Die politische Spitze der Stadt lobt ausdrücklich die geschlossene Vorgehensweise aller drei Feuerwehren und sie sieht einem konstruktiven Planungsprozess entgegen“, erklärten Szirucsek und Vizebürgermeisterin Helga Krismer unisono. Die Feuerwehren in Baden präge das gemeinsame Ziel, Sicherheit für alle Bürger zu gewährleisten.
Im Einzugsgebiet von Leesdorf
Das neue geplante Feuerwehrhaus befindet sich eigentlich im Einzugsgebiet der FF Baden Leesdorf. „Wir sind zu Gast bei Euch“, sagte Badens Kommandant Peter. „Das ist kein Problem für uns“, meint Leesdorfs Kommandant Christoph Charvat, „wir schauen, dass für alle drei Feuerwehren das Beste rauskommt!“ Es sei zudem ein schönes Zeichen, gemeinsam ein Haus zu bauen. Die Einsatzgrenzen in der Stadt bleiben auch nach der Errichtung gleich. „Ich ziehe den Hut vor Leesdorf“, lobte Helga Krismer.
Überlegungen, die drei Wehren zusammenzulegen, erteilten die Kommandanten eine Abfuhr. Im Landesgesetz sei zwar nur geregelt, wie viel an Aussrüstung gebraucht werde, nicht jedoch wie viele Feuerwehren dazu notwendig sind. Bei etwa 1800 Einsätze im Jahr, würde das bei nur einer Feuerwehr 3,1 Einsätze pro Tag bedeuten, wozu hauptberufliche Elemente benötigt würden. „Gut, dass wir diese Strukturen haben“, würdigte Helga Krismer.
Ein genauer Zeitplan für den Bau liegt noch nicht vor. Der Bürgermeister rechnet mit einem Jahr Planung, dann die Ausschreibung und 1,5 Jahre für die Errichtung. Der Vorteil an dieser Lösung sei, so Kommandant Peter, dass bis zur Fertigstellung der Betrieb in der Grabengasse weitergeführt werden könne. Der neue Standort biete für die Aktiven viele Vorteile, so sei der Anfahrtsweg leichter als in die oft verparkte Innenstadt. Alles in allem könne die Feuerwehr von der Fabriksgasse rascher zu etwaigen Einsätzen im Zentrum ausrücken als momentan. „Wir stellen die Weichen für die Zukunft der Feuerwehr“, würdigte Szirucsek.