30er-Zonen finden weiten Zuspruch im Bezirk Baden

Erstellt am 11. April 2023 | 20:00
Lesezeit: 3 Min
30er-Zonen finden  weiten Zuspruch
Auch in Baden gibt es einige Bereiche mit Tempo-30-Zonen, wie etwa im Bild bei der Mühlgasse nach der Bahnunterführung. Allerdings wird die verbindliche Rechts-Vorrangregel nicht immer eingehalten, was zu heiklen Situationen führt, nennenswerte Unfälle sind in dem Abschnitt aber noch nicht passiert.
Foto: ArchivFussi
Werbung
Anzeige
Geschwindigkeitsbeschränkungen werden großteils eingehalten, mancherorts ruft man gar nach einer Ausdehnung dieser.

Beim Thema Verkehr scheiden sich gerne die Geister. Den einen sind 30er-Zonen, Begegnungszonen und Radargeräte eher ein Dorn im Auge, während die anderen nach einer Ausweitung ebendieser rufen. So auch die Initiative „Tempolimit jetzt“, welche von Universitätsprofessoren ins Leben gerufen wurde und eine Reduktion der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten fordert: Tempo 30 im Ort, 80 auf Landstraßen und 100 auf Autobahnen. In einem offenen Brief tragen die Initiatoren dieses Vorhaben an die Bundesregierung heran.

Zumindest 30er-Zonen in Ortschaften und Städten sind keine Seltenheit mehr. In der Stadtgemeinde Bad Vöslau etwa bestehe das Straßennetz laut Bürgermeister Christian Flammer (Liste Flammer) zu knapp 50 Prozent aus 30 km/h-Zonen oder Wohnstraßen. „Diese Bereiche werden von der Bevölkerung als sehr positiv angesehen. Aufgrund vermehrter Wünsche aus der Bevölkerung, weitere 30 km/h-Zonen einzuführen, wurde das Kuratorium für Verkehrssicherheit von der Stadtgemeinde Bad Vöslau beauftragt, ein Gutachten für die Erweiterung der bestehenden 30 km/h-Zonen auszuarbeiten“, so Flammer. Bis Ende Sommer 2023 soll das Gutachten fertiggestellt werden. Einen Anstoß dazu gab etwa Michaela Koch, die aufgrund der mitunter gefährlichen Verkehrslage vor der Gainfarner Volksschule eine Petition für Tempo 30 an dieser Stelle startete, der sich hunderte Leute anschlossen.

Auch in Trumau sei der Verkehr stets Thema, wie Bürgermeister und Nationalratsabgeordneter Andreas Kollross (SPÖ) bestätigt. Dabei hebt er auch die Komplexität verkehrspolitischer Fragen hervor: „Vor allem sind es immer die anderen, die sich nicht an Vorschriften halten und man ist oftmals geneigt, diese Frage aus einer sehr egoistischen Sichtweise zu betrachten.“ Dort wo man selbst wohne, würde man keinen Verkehr und Einschränkungen bis zur Wohnstraße wollen, und dort wo man nicht wohne, verstehe man nicht, weshalb es ebendiese Einschränkungen gebe. Jedenfalls gebe es in Trumau im gesamten Siedlungsgebiet eine 30er-Zone, welche im Wesentlichen gut funktioniere und akzeptiert werde.

Baden als eine der verkehrssichersten Städte

Die Bezirkshauptstadt Baden hat im Jahr 1988 ein weitführendes Verkehrskonzept beschlossen, in dem einer der Hauptpunkte die weitreichende Einführung von verkehrsberuhigten Zonen war, erklärt Oberst Walter Santin von der Stadtpolizei Baden. „Dazu zählen nicht nur die Tempo-30-Zonen, sondern auch die Wohnstraßen und die Fußgängerzone, welche es schon seit 1971 gibt und die 1993 erweitert wurde“, sagt Santin. Bei den Badener Schulen seien streckenbezogene Tempo-30-Beschränkungen verordnet worden, sofern diese nicht ohnehin in 30er-Zonen liegen würden. Beispiele hierfür seien etwa die Mühlgasse und die Radetzky-Straße. Insgesamt funktioniere das Konzept sehr gut, weshalb Baden seit Jahrzehnten als eine der verkehrssichersten Städte gelte.

In Pfaffstätten ist Bürgermeister Christoph Kainz, ÖVP, ebenfalls mitten in einem Verfahren, um auf allen Landes- und Bundesstraßen ebenfalls Tempo 40 verordnet zu bekommen. Auf den Gemeindestraßen ist das bereits Realität. „Wir sind dran, dass dieser politische Wunsch auch umgesetzt wird. Begleitet wird dieser Prozess vom Kuratorium für Verkehrssicherheit“, erläutert Kainz.

Mit Mein NÖN.at kannst du viele weitere spannende Artikel lesen.

Jetzt registrieren

Umfrage beendet

  • Müssen die Tempo-Limits aus eurer Sicht nach unten gesetzt werden?