Getreidepreise fordern Bäcker im Bezirk Baden

Die Inflation zieht sich quer durch alle Branchen und trifft auch das Badener Backhaus Annamühle unter der Leitung von Manfred Schneider.
„Begonnen hat es eigentlich mit der Corona Pandemie, da die ganze Welt in Asien produzieren lässt. Speziell aus China wurden Frachten nicht mehr verschifft, die Containerschiffe konnten nicht transportieren“, sagt Schneider. Dadurch sei bei einigen Produkten eine Knappheit entstanden, die in weiterer Folge auf Ersatzprodukte übergreife. Im Badener Backhaus Annamühle wirkte sich dies etwa auf die Coffe to go-Becher aus. Von der Bestellung bis zur stark verspäteten Lieferung habe sich der Preis verdreifacht.
„Das von uns verarbeitete Mehl kostet im Schnitt im Moment um 60 Prozent mehr als noch im September 2021“
Bäckermeister Manfred Schneider
Hinzu komme zudem, dass Getreide, und in weiterer Folge Mehl, um etliches teurer werde. „Das von uns verarbeitete Mehl kostet im Schnitt im Moment um 60 Prozent mehr als noch im September 2021“, erklärt der Bäckermeister. Das Angebot werde durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Zum einen seien suboptimale Witterungsbedingungen sowie der Krieg in der Ukraine dafür verantwortlich, dass die Lager derzeit weniger gefüllt seien. Zum anderen spekulierten Getreidehändler auf höhere Preise und verkauften ihre Depots daher nicht.
Manfred Schneider meint jedoch: „Da wir unsere Preise laufend evaluieren, stehen wir im Branchenvergleich noch gut da – die Frage, wie lange sich der Kunde neben all den Teuerungen bei den Dingen des täglichen Bedarfs seinen gewohnten Lebenswandel noch leisten kann, steht allerdings im Raum.“
Eine nicht nur für Bäckereibetriebe entscheidende Frage sei jene danach, wie man die Balance zwischen dem Einkauf, der Energie sowie allen Arbeitskosten im Verhältnis zum Endpreis erhalten könne.