Tribuswinkel: Würdevoll & altersgerecht Abschied von Haustieren nehmen

Erstellt am 10. April 2023 | 10:45
Lesezeit: 3 Min
Nicole Teufel an Urnenwand Tierkrematorium Pfaffstätten
Aevum-Mitarbeiterin Nicole Teufel vor der Urnenwand im Büro des Tierkrematoriums. Möglichkeiten, die Asche seines vierbeinigen Lieblings aufzubewahren, gibt es viele.
Foto: Judith Jandrinitsch
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Am 1. Mai lädt das Tierkrematorium Aevum an der B210 in Tribuswinkel, Ebreichsdorfer Straße 8, zum Tag der offenen Tür, um Interessierten Einblicke in die Welt der Tierbestattung zu geben.

Gerade noch wird mit Hochdruck gearbeitet, damit bis zum 1. Mai auch kein Staubkorn mehr in den Verabschiedungsräumen zu sehen ist. Der steirische Unternehmer Christian Schlager betreibt in Gleisdorf bei Graz ein ähnliches Tierkrematorium und hat sich noch vor der Pandemie dazu entschlossen, auch im Umkreis von Wien eine solche Institution zu gründen und deren Dienste anzubieten. Vor allem, um in einer Gegend, in der es viele Reitställe und Einstellbetriebe für Pferde gibt, den Besitzern eine Feuerbestattung ihrer Tiere zu ermöglichen. Den passenden Grund fand er im Gewerbegebiet von Tribuswinkel, verkehrstechnisch optimal angebunden an der Landesstraße B210, der Autobahn A2 und somit den gesamten Großraum Wien bis ins Nordburgenland erschließend. Pandemiebedingt war es erst möglich im Juni 2022 den Spatenstich zu setzen, jetzt steht man kurz vor der Fertigstellung.

Die Intention ist die gleiche wie beim Spatenstich, betont auch Mitarbeiterin Nicole Teufel: „Erwachsenen wie Kindern soll es möglich sein, sich entsprechend von ihren Tieren zu verabschieden. Unser tiefenpsychologisch wirksamer Ansatz, Kinder entwicklungsstufengerecht in den Verabschiedungsprozess einzubinden, steht auch am neuen Standort im Mittelpunkt.“ Mehrere Verabschiedungsräume stehen bereit, in dem sich die Betroffenen noch einmal an ihr Haustier altersgerecht erinnern können, bevor dieses kremiert wird. Und auch den Prozess der Feuerbestattung kann man durch ein Sichtfenster mitverfolgen.

Verabschiedungsraum Tierkrematorium Aevum
Einer der Verabschiedungsräume im Tierkrematorium Aevum.
Foto: Judith Jandrinitsch

Bevor es so weit ist, stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, um bleibende Erinnerungen an das Tier zu sammeln: Ein Pfotenabdruck kann auf mehrere Arten genommen werden, in Tusche getaucht oder in Gips verewigt. „Kleintiere werden von ihren Besitzern wohl meist selbst gebracht werden, Pferde holen wir selbstverständlich ab“, erläutert Teufel. Das Krematorium verfügt über zwei Kühlräume, einen für Kleintiere und einen für Pferde. Betrieben wird die Anlage mit Gas, trotz der gegenwärtigen Energiesituation ist Christian Schlager stets positiv geblieben: „Die eigene Willenskraft ist in Zeiten wie diesen schon massiv gefordert! Ich versuche einfach zuversichtlich zu bleiben, dass es immer einen Weg geben wird. Der Krisenmodus ist ja mittlerweile Normalität.“

Auf die Bedürfnisse von Kindern wird Rücksicht genommen

Dass sich vor allem Kinder von ihrem Haustier in einem angemessenen Rahmen verabschieden können, ist Schlager aufgrund eigener Erfahrungen mit dem Tod eines Haustieres seiner Tochter sehr wichtig. So wird der Name des Haustieres während der Verabschiedungszeremonie auf einem Bildschirm eingeblendet, die Familie hat Zeit, sich von dem Tier zu verabschieden, bevor es auf die andere Seite der Wand und damit in den Bereich der Feuerbestattung gezogen wird. Wie die Verabschiedungszeremonie abläuft ist individuell, an erster Stelle stehen „immer die Wünsche der Kunden“, betont Teufel.

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