Hilfe läuft an im Bezirk Baden

Bereits 500.000 Menschen sind laut dem Flüchtlingskommissar der vereinten Nationen (UNHCR) derzeit auf der Flucht. Der Großteil davon habe die Ukraine bereits verlassen. Badener Gemeinden und Zivilpersonen leisten nun Hilfe, so etwa die Nationalratsabgeordnete und Badener Stadträtin Carmen Jeitler-Cincelli (ÖVP).
„Ich denke, es ist unserer Moral geschuldet hier Verantwortung zu übernehmen.“
Carmen Jeitler-Cincelli
Sie hat sich bereit erklärt Geflüchtete in ihren vier Wänden aufzunehmen: „Ich denke, es ist unserer Moral geschuldet hier Verantwortung zu übernehmen. Vor allem wenn man so privilegiert ist genug Wohnraum zu haben.“ Jeitler-Cincelli werde eine kleine Familie aufnehmen, vermittelt wurde ihr bereits jemand. „Zum Glück funktioniert das alles recht unbürokratisch“, so die Politikerin.
Derzeit arbeite sie auch daran, die Plattform „Baden hilft“ aufzubauen. In Baden hat die Ukrainerin Ulana Spörk eine Spendenaktion gestartet. Gleich nach ihrem Aufruf um Bekleidung, Schuhe und Hilfsmaterial haben viele Menschen Sachen vorbeigebracht, die über die polnische Grenze zu bedürftigen Ukrainern gebracht werden. „Die Resonanz in Baden ist großartig, viele wollen helfen.“
In der ukrainischen Stadt Lemberg betreut die Berndorferin Theodora Höger ein Frauenhaus und eine Einrichtung des Roten Kreuzes für Holocaust-Überlebende: „Ich bin täglich mit Freunden in Kontakt. Es ist schon vorgekommen, dass wir abbrechen mussten, da die Sirenen heulten“, erzählt sie. Um den humanitären Hilfsprojekten in dieser schwierigen Zeit finanziell unter die Arme zu greifen, sammelt sie nun Spenden und bietet im Gegenzug Nachhilfestunden für Schulkinder an.
Monetäre Unterstützung kommt auch seitens der Stadtgemeinde Traiskirchen. „Noch heute geben wir als Soforthilfe für die flüchtenden Menschen in der Ukraine 10.000 Euro sowie einen städtischen Transport-Lkw frei“, sagt Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ). Ein Teil davon werde der Volkshilfe Österreich zur Verfügung gestellt.
Stadt Baden für Flüchtlinge aus Ukraine bereit
Die Stadt Baden bereitet sich auf die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen vor, gibt Bürgermeister Stefan Szirucsek (ÖVP) bekannt: „Ich stehe im Austausch mit dem Roten Kreuz in Baden. Dieses kann mit Geldspenden rasch und wirksam helfen.“ Die Solidarität der Stadt gehört diesen Stunden dem ukrainischen Volk. Diesem gehört Svetlana an, welche seit 2002 in Baden lebt und im At the Park Hotel arbeitet.
„Ich frage nur, ob alles ok sei, weil ich nicht „Lebt ihr noch?“ schreiben möchte“ Svetlana
„Jeden Tag schicke ich an Bekannte in der Ukraine eine SMS. Ich frage nur, ob alles ok sei, weil ich nicht „Lebt ihr noch?“ schreiben möchte“, erzählt Svetlana. Um das Leid in der Ukraine ist auch Christoph Kainz, ÖVP, Präsident des Zivilschutzverbandes NÖ besorgt: „Als Zivilschutzverband ist es unsere erste Aufgabe, die zivile Bevölkerung zu unterstützen. Deshalb sind unsere Gedanken bei den ukrainischen Bürgern, die in diesen Tagen Unvorstellbares erleben müssen.“