Sozialmärkte fürs Triestingtal in Startlöchern

In vielen Haushalten ist die Kasse knapp bemessen und die Teuerungen fast nicht mehr zu stemmen. Es gibt dahingehend aber auch sehr viele Hilfsangebote, wie z.B. in Berndorf, wo neben der TEAM Österreich Tafel, Manuela Henrich mit Manfred Hollenberger den Verein „SMB-Sozialmarkt Berndorf“ gegründet haben und mit einem Sozialmarkt in Kürze in Berndorf durchstarten wollen.

Der Verein wird Lebensmittel zu günstigsten Preisen anbieten: „Ziel ist die Unterstützung von Berndorfern mit geringem Einkommen, insbesondere durch den Verkauf und die Weitergabe von Waren des täglichen Bedarfs zu einem wesentlich unter dem marktüblichen Preisniveau liegenden Preis. Ich will einen Beitrag zur Chancengleichheit durch preiswerte Angebote für finanziell weniger gut gestellte Berndorfer leisten.“
Denn selbst einkaufen gehen zu können und nicht ausschließlich auf vorgepackte Hilfspakete angewiesen zu sein, sei „ein wesentlicher Punkt für das individuelle Selbstwertgefühl.“ Henrich betont: „Daher stellt ein Sozialmarkt auch keinerlei Konkurrenz zur ‚Tafel Österreich‘ dar, sondern ist ein ergänzendes Angebot für die Bewohner“.
Die Höhe des Einkommens, das zum Einkauf berechtigt, orientiere sich grundsätzlich an der Armutskonferenz und wer einen Einkaufspass beantragt, muss nicht nur die Einkommensnachweise, sondern auch die Meldezettel aller im Haushalt lebenden Personen mitbringen.
Der Markt soll an jedem Werktag geöffnet sein. Standort, sowie Öffnungszeiten werden zeitgerecht bekannt gegeben. „Ich habe sogar zwei Lokale zur Auswahl, habe mich aber noch nicht auf eines festgelegt. Beide liegen aber leicht erreichbar direkt in Berndorf“, betont sie.
Finanziert werden soll der Sozialmarkt „beginnend mit Groß- und Kleinsponsoren, über Firmen bis hin zu Einzelpersonen“, zählt sie auf. Mit einzelnen Handelsbetrieben gebe es laut Henrich bereits Vereinbarungen. Es sei mit diesen individuell abgesprochen, wie und ob sie bei Eröffnung hervorgehoben werden. „Es ist auch die eine oder andere (Überraschungs-)Aktion geplant“, macht sie neugierig. Mit dem Roten Kreuz sei ihr Sozialmarkt bereits seit Juni besprochen und es wurde „Einvernehmen hergestellt“. Laut Henrich handle es sich um „keine Konkurrenz, sondern es sollen Synergien erzielt werden. Es handelt sich ja um zwei verschiedene Systeme.“
Alle Mitglieder würden ehrenamtlich im Verein arbeiten. „Es gibt sowohl ordentliche Mitglieder, wie auch außerordentliche und später hoffentlich auch Ehrenmitglieder“, hofft sie.
Auch „Lebens Mittel Punkt“ und „Club-Bistro“ geplant
Eine Alternative zum „Sozialmarkt Berndorf“ möchten Mark Benedek und Husejn Hodzic mit ihrem Verein „Triestingtal Lebens Mittel Punkt“ anbieten, wo man ebenfalls Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs zu günstigen Preisen zur Verfügung stellen will.
Sie planen einen Lebensmittelverwertungsmarkt gekoppelt mit einem „Club-Bistro“, in dem täglich die Produkte, die nicht verkauft, oder vergeben wurden, zu Menüs verkocht werden und gegen eine freie Spende weitergegeben werden sollen. „Der Käufer wird als Kunde und nicht als Almosenempfänger gesehen und die Preisgestaltung wird zwischen 50 und 90 Prozent unter den durchschnittlichen Ladenpreisen liegen“, erklärt Benedek.

Zweimal wöchentlich werden zu Personen mit eingeschränkter Mobilität direkt nach Hause kostenfrei sogenannte Lebensmittelboxen geliefert. Dabei soll es zwei Routen geben, und zwar zwischen Kaumberg und Berndorf und zwischen Hirtenberg und Günselsdorf.
Finanziert soll der Verein „Triestingtal Lebens Mittel Punkt“ mit Spenden und Fördergelder werden.
Zurzeit wird fieberhaft nach einer leistbaren Lokalität gesucht. Bezogen können die Güter von jedermann werden, wobei sie aber von einkommensschwachen Personen günstiger erworben werden können. Noch besteht der Verein aus Husejn Hodic als Obmann und Mark Benedek als dessen Stellvertreter, wobei angemerkt ist, dass man sich über jedes neue Mitglied freuen würde. Mit den verschiedenen Konzernen gibt es bereits Verhandlungen. Die Obleute verzichten auf jegliche Entschädigungszahlungen, um zwei Vollzeitkräfte beschäftigen zu können.