Herbert Fischerauer: „Erfolg hat viele Mitstreiter“

Erstellt am 16. Dezember 2022 | 05:19
Lesezeit: 4 Min
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Herbert Fischerauer (2.v.r.) bekam vorige Woche den Berufstitel „Professor“ verliehen. Das offizielle Baden war bei der Verleihung mit dabei. Im Bild: Gerd Ramacher, Lena Steiner, Martin Fischerauer, Monika Fischerauer und Bürgermeister Stefan Szirucsek.
Foto: PSB/Kollerics
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Herbert Fischerauer wurde vorige Woche zum „Professor“ geschlagen.

„Haben Sie sich schon daran gewöhnt, dass man Sie jetzt mit Herr Professor ansprechen kann?“ „Nein, habe ich noch nicht, aber alle die mich kennen sprechen mit so an, wie sie mich immer angesprochen haben“, sagt Herbert Fischerauer, der schon mit nur 45 Jahren das Goldene Ehrenzeichen für seine Verdienste um die Republik Österreich verliehen bekam, „damals saßen lauter ältere Herren neben mir“.

Fischerauer gehört 20 Jahre nach seiner ersten großen Auszeichnung noch lange nicht zum alten Eisen, auch wenn sich das Silberne Ehrenzeichen um die Verdienste des Landes Niederösterreich, der Kulturpreis der Stadt Baden und jetzt auch noch der Professor dazu gesellt haben.

„Es ist schön, eine Anerkennung zu bekommen, weil man großes Glück hat, dass man diese Anerkennung überhaupt bekommt“
Herbert Fischerauer

Professor wird man, wenn man engagiert und vor allem konsequent seine berufliche Tätigkeit betreibt: „Ein Sänger wird zum Kammersänger, ein Staatsangestellter zum Regierungsrat, in der Wirtschaft wird man zum Kommerzialrat und der Rest wird Professor“, so erklärt er die Berufstitel-Einteilung. „Es ist schön, eine Anerkennung zu bekommen, weil man großes Glück hat, dass man diese Anerkennung überhaupt bekommt“, sagt Fischerauer, weil so viele Leute leisten vieles und bekämen keine großartige Anerkennung dafür.

Fischerauers Erfolg als Kulturmanager basiert auf eben diesen vielen Menschen, die niemals zum Professor erhoben werden. Er betont: „Ohne meine Mitstreiter könnte ich nie meine ganzen Ideen und Konzepte in die Tat umzusetzen, mein Erfolg hängt ganz stark davon ab.“

Fischerauer ist allerdings der Motor für seine vielen Projekte, salopp könnte man sagen, er ist ein „Hans Dampf in allen Gassen“ bzw. ein „Herbert Dampf in vielen Büros“. Der 56-Jährige hat sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen als selbstständiger Kulturmanager gemacht, der viele große Bälle mit Starbesetzung z.B. in der Hofburg organisiert. Oder der Kunst auf Rädern initiiert hat, die rund 100 Konzerte im Jahr in Pflege- und Seniorenheimen in ganz Österreich geben oder seit heuer Geschäftsführer des Opernballorchesters ist. Fischerauer ist aus der Vielfalt seiner Tätigkeit heraus in vielen Büros tätig: „Ich habe viele Büros, z.B. in der Hofburg, in der Staatsoper in Wien, im Tourismusbüro in Baden und das Büro für Kunst auf Rädern in Baden ist ein bisschen meine Zentrale“, erklärt Fischerauer.

Auch Ballsaison erfordert viel Vorbereitungszeit

Gerade steckt er mitten in den Vorbereitungen für die Ballsaison. Auf seinem Kalender stehen namhafte Bälle wie der Opernball, der Kaiserball, der Kaffeesiederball oder der No Problem Ball und der Ball Royale in Baden. Auch ist er künstlerischer Leiter der Badener Rosentage, die sich von einer ganz kleinen Veranstaltung zu einem Mega-Event entwickelt haben.

Fischerauer ist froh, dass es nach der Corona-bedingten ruhigeren Phase wieder voll rundgeht. Seine Arbeitszeiten laufen wieder von früh bis spät, vieles läuft parallel. Mag er es auch mal ein bisschen ruhiger? „Ja, aber nur wenn es nicht lange dauert“, gesteht der frischgebackene Professor, der sich gerne auch von seinen beiden Enkelkindern auf Trab halten lässt. Und falls er es einmal doch ganz ruhig haben will, „dann lese ich ein Buch“.

Die Vielfalt mache seinen Enthusiasmus aus und „letztlich hat alles immer mit Kultur und Musik zutun“, das sei die rote Linie, die sich durch sein ganzes berufliches Leben gezogen habe, begonnen hat er ja als Sänger und Schauspieler.

Was ist das Geheimnis des Erfolges?

Fühlt er sich erfolgsverwöhnt? „Wenn man mich fragt, etwas zu organisieren, dann ist man es gewöhnt, dass alles funktioniert, das macht schon Druck, dass man immer besser werden muss“ und das mache seinen Erfolg ein wenig zu einer Bürde, „weil die Messlatte immer höhergestellt wird“, weiß Fischerauer, der so erkannt hat, dass alles Vor- und Nachteile hat und dass man „für seine Vorteile verdammt viel tun muss.“

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