Brucker Corona-Impfplan gekippt

Erstellt am 31. März 2021 | 05:12
Lesezeit: 3 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
440_0008_8026105_gre07sb_bru_stadttheater_c_burggraf_2sp.jpg
Im Stadttheater wird es doch keine Impfstraße geben.
Foto: Burggraf, Burggraf
Werbung
Anzeige
Land plant ab Ende April in jedem Bezirkein Impfzentrum. Standort wird Hainburg sein, Kritik aus Bruck.

Wochenlange Planungen haben sich mit einem Telefonat in Luft aufgelöst. Wie die NÖN berichtete, wollte die Stadt Bruck in Vorreiter-Manier mit April einmal wöchentlich eine Impfstraße organisieren. „Am Freitag wurden uns noch pro Samstag 400 Impfdosen zugesagt“, berichtet der Brucker Test- und Impfkoordinator Peter Schenzel. Doch eine Info am vergangenen Sonntag sollte den kompletten Plan über den Haufen werfen.

Denn Schenzel wandte sich an die Landeskoordinationsstelle Notruf NÖ, um zu erfragen, wie sich die Verlängerung der Intervalle für das Verabreichen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer von drei auf sechs Wochen auf die Brucker Pläne auswirken wird. Die Antwort war allerdings gänzlich anders als erhofft.

Die Teststraßen der Gemeinden laufen hervorragend. Über die Vorgangsweise sind wir schon sehr verstimmt.“ Stadtchef Gerhard Weil (SPÖ)

Denn in dem Gespräch erfuhr der Gemeindebedienstete, dass es keine Impfstraße der Stadt Bruck geben wird. Stattdessen will das Land NÖ in jedem Bezirk ein eigenes Impfzentrum einrichten – im Bezirk ist derzeit die Kulturfabrik in Hainburg vorgesehen. Allerdings erst mit Vollbetrieb „spätestens Mai“, wie es in einer gemeinsamen Aussendung von Vize-Landeshauptmann Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) heißt.

Dabei war in Bruck für den geplanten Start am 10. April alles vorbereitet – die nötige Infrastruktur im Stadttheater mit Laptops, Trennwänden oder Kühlgeräten für den Impfstoff waren besorgt sowie die Dienstpläne für das 60-köpfige Team geschrieben. Neben 30 Ärzten hatten sich ebenso viele freiwillige Helfer bereit erklärt, in der Impfstraße mitzuarbeiten. „Unzählige freiwillige Arbeitsstunden sind damit zunichtegemacht“, ärgert sich Schenzel.

Bürgermeister Gerhard Weil (SPÖ) schlägt in dieselbe Kerbe: „Die Teststraßen, die die Gemeinden organisieren, laufen hervorragend. Über die Vorgangsweise sind wir schon sehr verstimmt.“ So stößt beiden sauer auf, dass man ohne das zufällige Telefonat am Sonntag bis zum Wochenanfang keine Kenntnisse über die Planänderung gehabt habe.

In Landeszentren soll täglich geimpft werden

„Das ist nicht vertrauenswürdig, einfach zwei Minuten vor 12 abzusagen“, poltert Weil. Vor allem auch im Hinblick darauf, dass es in ursprünglichen Überlegungen schon im Jänner eine Impfstraße in Bruck hätte geben sollen. Doch auch damals wurde das Vorhaben wieder abgesagt. Der Stadtchef und Impfkoordinator Peter Schenzel sprechen jedenfalls den Ärzten und Freiwilligen einen großen Dank für ihre Bereitschaft zu helfen aus, auch wenn nun alles anders wäre.

In der Landesaussendung erklärt man den neuen Plan so, dass man nun deutlich mehr Impfstoff-Lieferungen erwartet und in den Impfzentren könnte sieben Tage die Woche geimpft werden. Zudem könne man mit der zentralen Organisation besser auf etwaige Lieferschwankungen reagieren. Parallel dazu soll auch wie bisher in den Arztpraxen geimpft werden. Die Terminbuchungen würden zudem „in bewährter Art über Notruf Niederösterreich beziehungsweise www.impfung.at abgewickelt werden“, heißt es in der Aussendung.

Mit Mein NÖN.at kannst du viele weitere spannende Artikel lesen.

Jetzt registrieren

Umfrage beendet

  • Braucht es mehr als eine große Impfstraße im Bezirk?