Immer mehr schlittern in Langzeitarbeitslosigkeit

Der Höhepunkt der Krise am Arbeitsmarkt scheint überstanden. Die Zahl der Jobsuchenden ging in den letzten Monaten wieder zurück, ein Trend, der sich auch im Juni fortsetzte.
„Per Ende Juni waren 1439 Personen beim AMS Bruck arbeitslos gemeldet“, erklärt AMS-Leiter Herbert Leidenfrost, Im Vergleich zum Beginn der Corona-Krise sei damit die Arbeitslosigkeit immerhin um rund 700 Personen zurückgegangen.
Im März 2020 zählte man schließlich 2.161 Arbeitslose. Und auch dem Juni 2019, also vor der Krise, nähere man sich mittlerweile wieder an. „Wir liegen zwar noch um knapp 100 Personen über dem Konjunktur-Juni 2019, aber die Tendenz ist weiterhin sinkend“, ergänzt Leidenfrost.
Förderboni soll Unternehmen Anreiz bieten
Ganz anders ist die Entwicklung allerdings bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Im selben Zeitraum stieg die Langzeitarbeitslosigkeit kontinuierlich an. Ende März 2019 – also am Beginn der Pandemie – waren „nur“ 296 langzeitarbeitslose Personen auf Jobsuche. Während der drei Lockdowns in den folgenden 15 Monaten kletterte diese Zahl allerdings stetig in die Höhe.
„Mit Ende Juni gibt es momentan 448 Betroffene, ein Anstieg um 148 Langzeitarbeitslose“, so der AMS-Chef. Das AMS lege daher einen Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. Unternehmen, die Langzeitarbeitslose neu beschäftigen, werden mit unterschiedlich abgestimmten Förderboni unterstützt.
„Wir bieten den Unternehmen in den ersten Monaten der Einarbeitungsphase einen Zuschuss zu den Personalkosten an. Das kann bis zu 100 Prozent Ersatz zu den Lohn- und Lohnnebenkosten betragen“, erklärt Leidenfrost.