Bruckneudorf: Die Geschichte der Erbsenschälfabrik am Dachboden

Erstellt am 10. April 2023 | 07:30
Lesezeit: 3 Min
Maschinen in der Erbse Bruckneudorf
Sind stolz auf das Ergebnis (v.l.): Bürgermeister Gerhard Dreiszker, Alt-Bürgermeister Franz Schmitzhofer, Kulturgemeinderätin Herti Schuster und Umweltgemeinderat Bernhard Schütz vor einer Stele mit Beschriftungen.
Foto: Feri Janoska
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Nach zweijähriger Recherchearbeit sollen die alten Gerätschaften der „Erbse“ der Öffentlichkeit im obersten Geschoß des ehemaligen Werks zugänglich gemacht werden. Hauptverantwortlich dafür ist Bruckneudorfs Alt-Bürgermeister Franz Schmitzhofer.

Franz Schmitzhofer, seines Zeichens ehemaliger Langzeit-Bürgermeister von Bruckneudorf, war immer schon ein weltoffener und an Geschichte interessierter Mensch. Mit dem Beginn der Bauarbeiten 2021 für die Volksschule wurde er seitens des Bundesdenkmalamtes kontaktiert, ob er die Möglichkeit einer geschichtlichen Bearbeitung sehe, insbesondere der alten Maschinen und deren Funktionsweisen. „Natürlich habe ich den Ball gleich aufgenommen“, scherzt Schmitzhofer und ging machte sich sogleich an die Arbeit.

Es folgten Recherchen in Form von Fachliteratur, diverse Kontakte mit Innungsmeistern der Müllerei, sowie mit Müllereimuseen in Deutschland, und das Studium der Geschichten etwa der Firmen Heid-Antriebstechnik Stockerau, M. Martin Spezialfabrik für Schälmaschinen, Amme, Giesecke und Konegen, Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth und zahlreichen weiteren. „Gott sei Dank“ freut sich Schmitzhofer, „ist zumindest ein Teil der Geräte erhalten geblieben“, denn der Großteil der Maschinen wurde nach dem Ersten Weltkrieg nach Ungarn abtransportiert.

Sämtliche Geräte und Maschinen beschrieben

Alle verfügbaren Maschinen, außer dem großen Rotationsofen im Erdgeschoß, sind alle Maschinen am Dachboden der ehemaligen Erbsenschälfabrik gut erhalten und teilweise noch einsatzfähig. Deren Beschriftung und historische Aufarbeitung, war Schmitzhofer immer schon ein „großes Anliegen“. In Kooperation mit Gemeindevorstand Christian Zenger (SPÖ), der sich für die grafischen Darstellungen verantwortlich zeichnet, wurden in mühevoller Kleinarbeit nicht nur die Maschinen beschrieben, sondern auch der gesamte damalige Produktionsablauf der Bearbeitung der Hülsenfrüchte, inklusive der Produktion von Rollgerste (Graupen) in der Zwischenkriegszeit.

Von großem Interesse könnte ein Besuch des „Museums“, das offiziell noch nicht so genannt wird, vor allem für Schulklassen aus der Umgebung sein. Für die Zukunft plant man jedenfalls die Räumlichkeiten für interessierte Besucherinnen und Besucher an Wochenenden zu öffnen, damit unter der Woche der reguläre Schulbetrieb nicht gestört wird.

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