Christian Edlinger: „Planen jetzt vorsichtiger“

NÖN: Wie sind die Feuerwehren des Bezirks durch die Krise gekommen?
Christian Edlinger: Voriges Jahr war wie für alle auch für die Feuerwehren vieles nur eingeschränkt möglich. Je nach aktueller Lage wurde der Betrieb hochgefahren, dann wieder für drei Wochen zugesperrt, es gab kaum Übungen und das alles noch ständig mit Masken. Es wurden also eigentlich hauptsächlich Einsätze gefahren.
Wie sah es bei der Jugend aus?
Edlinger: Das war natürlich problematisch, viele Junge waren in Ausbildung und mussten ein Jahr vertröstet werden. Positiv ist jedenfalls: Das Interesse ist dennoch da, die Nachfrage nach den Ausbildungsmodulen ist derzeit sehr groß. Wir sind ein Feuerwehrbezirk, der in der Pandemie einen Zuwachs bei der Jugend verzeichnen konnte.
Viele Veranstaltungen sind ausgefallen oder waren nur eingeschränkt möglich. Hatte das finanzielle Einbußen zur Folge?
Edlinger: Viele Feuerwehren mussten Anpassungen des Budgets vornehmen und einige Projekte zurückstellen oder verkleinern. Es wurden aber alle Fahrzeuge wie geplant angeschafft. Gemeinsam mit den Gemeinden haben wir das durchgezogen, obwohl auch die Gemeinden knapper kalkulieren mussten. Hervorzuheben ist, dass im Bezirk keine einzige Feuerwehr außer Dienst war und es keinen Cluster gegeben hat. Alle haben darauf geachtet, sich nicht anzustecken, das war spitze.
Welche Erfahrungen nimmt die Feuerwehr aus der Pandemie mit?
Edlinger: Die wichtigste Erkenntnis ist, dass man nicht allzu weit vorausplanen kann. Die Feuerwehren sind vorsichtiger geworden, es werden noch andere Herausforderungen wie gestiegene Energiepreise auf uns zu kommen.