Ferienbetreuung ist unterschiedlich

Die Moosbrunner Kinderbetreuung zählt zu den Spitzenreitern in Niederösterreich, das ergab zumindest der Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer. Die Gemeinde bietet im Kindergarten und der Schule ein Betreuungsangebot an, das nur in den Weihnachtsferien geschlossen hat.
Rund 50 Wochen im Jahr können die Kinder im Ort betreut werden, damit sei für berufstätige Eltern vorgesorgt: „Wir legen einen besonderen Stellenwert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Deshalb haben wir uns um den Ausbau der Betreuung bemüht“, betont Moosbrunns Bürgermeister Paul Frühling (ÖVP).
Erst vor einigen Jahren wurde die durchgehende Ferienbetreuung im Sommer geschaffen. Denn in der Mitte der Sommerferien sind meist die Betreuungseinrichtungen für drei Wochen lang zu, in Moosbrunn übernimmt die Gemeinde für diesen Zeitraum die Betreuung.
„Die ersten und letzten drei Wochen der Ferienbetreuung im Kindergarten werden vom Land organisiert. Für die restlichen drei übernehmen wir die Organisation“, erklärt Frühling. Die Gemeinde nimmt die Mehrkosten und den Organisationsaufwand in Kauf, „um diese wesentliche Förderung der Familien zu gewährleisten“, fügt Frühling hinzu.
Um den Kindern auch den Spaß in der Betreuung zu garantieren, hat die Gemeinde für dieses Jahr ein Ferienspiel geplant. In enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen, etwa der Feuerwehr und dem Musikverein, wird ein Programm angeboten. „Es ist uns wichtig, dass die Kinder auch Spaß in den Betreuungseinrichtungen haben“, sagt Frühling.
Angebot hängt auch hier von Nachfrage ab
Nicht überall läuft es mit der Kinderbetreuung in den Ferien jedoch völlig zur Zufriedenheit der Eltern ab. So gab es zuletzt etwa in Höflein immer wieder Debatten, weil dort, wie in der Nachbargemeinde Scharndorf die Schulkinder in den Ferien gemeinsam mit den Kindergarten-Kindern im Kindergarten betreut werden.
Das sei für die Schulkinder keine ideale Lösung. Sogar eine Unterschriften-Liste wurde gestartet. Eine Bedarfserhebung der Gemeinde ergab jedoch, dass für eine eigene Betreuung der Schüler nicht genügend Anmeldungen zustande kommen würden. Zumindest nicht um den Preis von 60 Euro pro Kind pro Woche.
„Bei uns ist der Bedarf nicht so gegeben, dass es sich für Eltern und Anbieter rechnet. Dabei zählen ja nicht allein die Höfleiner Kinder. Wir schaffen nicht einmal mit Scharndorf gemeinsam so viele Kinder, das sich das für die Eltern rechnet“, erklärte dazu Bürgermeister Otto Auer (ÖVP), der letztendlich alle betroffenen Eltern zu einem klärenden Gespräch einlud. Von 120 Eltern kamen jedoch nur 25. Viele gaben zu, dass man das Angebot der Gemeinde ausschlägt, wenn es zu teuer ist, und sich die Betreuung lieber mit Verwandten regelt. Bis auf neun Familien können das glücklicherweise offenbar alle. Im nächsten Jahr will man neuerlich einen Anlauf nehmen und sehen, wie groß der Bedarf ist.