Tourismus-Region Carnuntum-Marchfeld wird selbstständig

Franz Jöchlinger ist seit Oktober Obmann des Tourismus-Verbands Römerland Carnuntum-Marchfeld. Und seither hat sich in der Tourismus-Region schon einiges geändert. Angefangen beim Namen. Der wurde nämlich auf Carnuntum-Marchfeld verkürzt.
„Dadurch kommt es auch weniger zu Verwechslungen mit dem Regionalentwicklungsverein“, erklärt Margit Neubauer, die Leiterin des Tourismusbüros in Petronell, das ebenso umgetauft wurde. Bisher hatte es den Namen „Regionalbüro“ getragen, um auszudrücken, dass die Tourismusregion Teil der übergeordneten Organisation Donau NÖ ist. Das ist sie nun zwar noch immer, doch der Zug fährt seit kurzem in Richtung einer starken regionalen Identität.
„Wir wollen innerhalb des Donauraums unsere eigene Identität stärken“, sagt Jöchlinger. „Das ist der Punkt, an dem wir ansetzen.“ Die zentralen Strukturen seien in der Phase des Aufbaus wichtig gewesen, betont Neubauer.
Wein, Genuss und Radtourismus
„Nun ist es an der Zeit, dass wir in die erste Reihe treten dürfen“, so Neubauer. Dafür wurden auch schon einige Hebel in Bewegung gesetzt. Eine eigene Werbelinie wurde entwickelt. Ein erstes Video, das die Region vorstellt, hatte binnen kurzer Zeit bereits 115.000 Aufrufe zu verzeichnen. Weitere Videos konzentrieren sich auf bestimmte Themen wie Wein und Genuss oder den Radtourismus.
„Die Region hat unheimlich viele Attraktionen“, zählt der Laxenburger die Highlights von den Marchfeldschlössern über Carnuntum bis hin zu Wein und Kulinarik auf. Erklärtes Ziel ist die Steigerung der Zahl der Übernachtungen in der Region. Hierfür würde sich Jöchlinger mehr hübsche Gästezimmer in der Region wünschen. „Ich will in die Köpfe der Menschen bringen, dass die Region ganz oben steht bei der Frage: Was machen wir am Wochenende?“
Dafür sei es notwendig die „sehr guten Einzelplayer als Team zu formieren“. Ziel ist es, jene Leute, die schon in die Region kommen, dazu zu bringen, noch andere Attraktionen bei ihrem Aufenthalt dazu zu nehmen, abends vielleicht noch zum Heurigen zu gehen und dann auch über Nacht zu bleiben. „Ich will die Mathematik außer Kraft setzen. Mein Motto ist: eins und eins ist drei“, so Jöchlinger, der auf ein weiteres Zusammenrücken der Region hofft. Die ersten Schritte dafür seien regelmäßige Treffen und eine deutliche Erweiterung des Vorstands. „Die Kommunikation nach innen und nach außen wird verstärkt. Wir wollen den Prozess offen gestalten. Wir fürchten uns nicht vor Diskussionen“, sagt Neubauer.
Jede Meinung ist eine Bereicherung. Franz Jöchlinger
Franz Jöchlinger war als Regionalmanager des Flughafens seit dem Jahr 2000 im Dialogforum als Vertreter des Flughafens vertreten. Daraus habe es sich auch ergeben, dass ihn sowohl sein Vorgänger Franz Schodritz als auch mehrere Bürgermeister angesprochen hätten, die Obmann-Funktion im Tourismusverband zu übernehmen, weil „ich das Gemeinsame in den Vordergrund stelle“, erzählt der ausgebildete Mediator, der betont: „Jede Meinung ist eine Bereicherung.“