Jugendarbeit: „Corona wird uns noch lange beschäftigen“

Erstellt am 29. Oktober 2021 | 05:37
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Jugendbetreuuer
Die Jugendbetreuuer Julia Preis, Michaela „Mimi“ Siebert, Christoph Ebner und Gottfried „Grisu“ Schmaus mit dem Jugendbericht 2020.
Foto: Susanne Müller
Der Jahresbericht der Jugendarbeit im Bezirk Bruck ist vor allem von der Pandemie geprägt.
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Das Jahr 2020 war kein gewöhnliches Jahr. In vielen Bereichen bestimmte die Pandemie das Leben. Besonders bei den Jugendlichen. Das zeigt sich auch im Jahresbericht der Jugendarbeit Römerland Carnuntum, der vor kurzem veröffentlicht wurde.

Das elfköpfige Team der Jugendarbeit, angeführt von Gerti Taferner und Thomas Tatosa, musste rasch und flexibel reagieren, um die Jugendlichen trotz Lockdown und Distanzregeln begleiten zu können. Daraus sind auch so manche Projekte entstanden.

Jugend-Leiterin Gerti Taferner
Jugend-Leiterin Gerti Taferner: „Corona wird uns noch lange beschäftigen.“
Foto: Susanne Müller

„Das Kernstück war der Covid Chaos Cluster“, sagt Jugend-Leiterin Gerti Taferner. Das Kunstprojekt entstand, weil die Jugendbetreuer rasch merkten, dass „Online-Arbeit allein zu wenig ist“, so Taferner. Das Projekt wurde letztendlich mit dem Österreichischen Jugendpreis ausgezeichnet und die Bilder sind nach der Wanderausstellung in Hainburg an der Donaulände verewigt worden (die NÖN berichtete).

Viel mehr wirklich schwere Fälle

Doch mit der Lockdown-Phase war die Krise für die Jugendlichen offenbar noch lange nicht vorbei. „Die Rückkehr in den normalen Schulalltag war gerade für die Oberstufe ein schwieriger Übergang“, erzählt Taferner, die überzeugt ist: „Corona wird uns bei den Jugendlichen noch lange beschäftigen. Die Probleme sind viel intensiver geworden, wir haben viel mehr wirklich schwere Fälle“, verweist Taferner auf Drogenprobleme, Depressionen und andere psychische Probleme.

Doch auch positive Lehren habe man aus der Pandemie gezogen. So wurde die digitale Jugendarbeit nach langen Überlegungen plötzlich Realität. „Und sie hat auch funktioniert, sie ersetzt aber nicht die Arbeit mit den Jugendlichen vor Ort“, weiß Taferner. Für die Zukunft wünsche sie sich einerseits mehr Unterstützung des Bundes, etwa eine Kostenübernahme für die Betreuung in den Bundesschulen.

„Insgesamt braucht es viel mehr Schulsozialarbeit“, betont Taferner. Dass es die Jugendarbeit braucht, dafür gebe es seit Corona jedenfalls schon mehr Bewusstsein.

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