Quarantäne-Aus im Alltag: Zwischen Angst und Erleichterung

Erstellt am 09. August 2022 | 20:00
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Ob die Maske beim Arbeiten getragen wird, entscheiden im Team der „Haarschneider“ die Mitarbeiterinnen selbst: Mara Herr, Kundin Brigitte Mölk und Chefin Daniela Schneider.
Foto: Rittler
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Die Meinungen zu den neuen Corona-Regeln gehen auseinander.

Das Aus der Quarantäne-Pflicht für Corona-Infizierte wird im Bezirk unterschiedlich aufgenommen. Manche Firmenchefs sind erleichtert, vor allem auch, weil sie darauf hoffen, dass Mitarbeiter dadurch weniger lang ausfallen. Andere wiederum befürchten, dass Mitarbeiter dann eben Kollegen und Kunden anstecken könnten, wenn sie infiziert zur Arbeit kommen.

„Wir machen einmal zu Beginn der Woche einen Selbsttest, sollte dieser positiv ausfallen, dann bleibt die betroffene Mitarbeiterin zu Hause“, erklärt Daniela Schneider, Chefin des Friseursalons „Die Haarschneider“ in Prellenkirchen, wie man bei ihr im Salon damit umgeht. „Vor allem der geringe Abstand zu den Kunden bringt im Vergleich zu anderen Branchen eine erhöhte Ansteckungsgefahr mit sich, dessen sind wir uns bewusst“, sagt Schneider.

Auch die FFP2-Maske habe noch nicht ausgedient, es bleibe aber den Mitarbeiterinnen überlassen, ob sie die Maske tragen: „Sollten Kundinnen dies wünschen, wird sie schon aufgesetzt, das ist aber noch nicht vorgekommen. Ich persönlich arbeite noch öfter mit Maske“. Auf weitere Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen sei ohnedies schon immer Wert gelegt worden.

„Geteilter Meinung“ dazu ist Hilde Neuhold, Chefin des „Harrachkellers“ in Bruck. Einerseits sei sie froh, dass es keine Quarantäne mehr gibt. „Man findet derzeit sowieso kein Personal, mit oder ohne Quarantäne“, so Neuhold. Andererseits habe sie „Angst, dass Positive dann alle anderen anstecken“. Auf die leichte Schulter nimmt sie die Krankheit nicht, nachdem ihr Bruder mit 53 Jahren daran verstorben ist.

In ihrem Betrieb habe es zwar vereinzelt positive Fälle gegeben. „Es wurde aber zum Glück nie jemand anderer angesteckt“, so Neuhold. Unverständlich sei für sie, dass nun Infizierte zwar mit Maske ins Lokal gehen, dort aber nichts konsumieren dürfen. Hier hoffe sie auf die Vernunft der Leute: „Wenn man eine andere Krankheit hat, bleibt man ja auch zu Hause.“

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