Amtsübergabe: Neue Chefin fürs Römerland

Im Römerland Carnuntum ging am Montag eine Ära zu Ende. Gründungs- und Langzeitobmann Hans Rupp, man könnte fast sagen, der „Vater“ des Regionalentwicklungsvereins, übergab sein Amt in neue Hände. Seine Nachfolgerin Daniela Koller ist eine Quereinsteigerin in der Regionalentwicklung und wurde von der Vollversammlung einstimmig zur neuen Chefin gewählt.
Für Rupp gab es zum Abschied Standing Ovations. Er war dem Verein seit dessen Gründung 2001 vorgestanden. „Es ist ein eigenartiges Gefühl, da zu stehen, in dem Bewusstsein, dass das meine letzte Generalversammlung ist“, gab Rupp zu. Mit vier Beispielen ließ er die bisherigen Bemühungen des Regionalentwicklungsvereins Revue passieren. Von der Jugendarbeit, die anfangs wenig Zuspruch hatte, aber mittlerweile zu einem fixen Bestandteil der Römerland-Arbeit geworden ist.
Baukultur und Lebensraum nannte er als zwei noch vergleichsweise junge, dafür aber umso wichtigere Themen. Und zuletzt das Thema Bildung. Hierzu bietet der Verein unter anderem Fortbildungen für die Lehrer der Region an. „Wir sind die einzige Region, die auch Team-Supervision anbietet“, so Rupp. In Zahlen zeigt sich jedenfalls eindrucksvoll, was die Region in den vergangenen 20 Jahren davon hatte. Insgesamt wurden demnach Projekte um 24,5 Millionen Euro umgesetzt, für die es rund 12,4 Millionen Euro an Förderungen gab. Und das bei Mitgliedsbeiträgen aus den Gemeinden von insgesamt nur 2,9 Millionen Euro.
Mitgliedsbeiträge werden erhöht
Vor seinem Abschied stand für Rupp allerdings noch die Erhöhung ebendieser Mitgliedsbeiträge auf der Agenda, nachdem der Verein noch einige finanzielle Altlasten von der Landesausstellung 2011 mitschleppt. Eine Beitragserhöhung zu den derzeit 3 Euro von gestaffelt 2 Euro, 2,50 Euro und maximal 3 Euro in den nächsten drei Jahren soll dafür sorgen, dass bereits 2023 mit einem Überschuss abgeschlossen werden kann.
Eine Zukunft, in die die 32-jährige Sarasdorferin Daniela Koller den Verein führen soll. „Ich habe Daniela als kompetente, junge, engagierte Frau, der der Lebensraum wichtig ist, kennengelernt“, erklärte Rupp, wie er auf die junge Rot-Kreuz-Mitarbeiterin aufmerksam wurde. „Als mich Hans Rupp gefragt hat, war das damals mehr als überraschend für mich“, gestand Koller. Sie betonte aber: „Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen.“ Und in Richtung von Hans Rupp meinte sie: „Ich habe großen Respekt vor diesen Fußstapfen.“
Dankesworte gab es für Rupp auch von den Obfrau-Stellvertretern. Prellenkirchens VP-Bürgermeister Johann Köck betonte: „Mit Hans Rupp und seiner besonnenen und mutigen Art haben wir viel geschafft. Wir sind zu einer Modell- und Vorzeigeregion geworden.“ Und Schwechats SP-Bürgermeisterin Karin Baier nahm Koller symbolisch in der Römerland-Familie auf: „Wir werden gemeinsam eine ganze Menge weiterbringen.“