In Panik die Flucht ergriffen

Erstellt am 07. Oktober 2022 | 05:17
Lesezeit: 2 Min
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An Landesgericht wurde geurteilt, dass der junge Mann die Sache mit gemeinnützigen Leistungen aus der Welt schaffen kann.
Foto: NÖN
Eine Verfolgungsjagd mit der Polizei in Bruck brachte einen 20-Jährigen vor Gericht.
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Sehr aufgeräumt und geläutert wirkte ein 20-Jähriger am Landesgericht Korneuburg bei seinem Prozess wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt.

„Natürlich, 100 Prozent schuldig“, lautete seine Antwort auf die Frage von Richter Rainer Klebermaß, ob er wisse, worum’s geht. Im Juni entzog er sich einer Polizeikontrolle in Bruck, in dem er sich zunächst zwar einparkte, dann aber Gas gab und eine Polizistin zur Seite springen musste, um nicht verletzt zu werden. Danach lieferte er sich eine 25-minütige Verfolgungsjagd, die ihn auch kurzfristig in einen Acker in Pachfurth führte.

„Was war los?“, wollte Klebermaß vom 20-Jährigen wissen. „So eine hirnrissige Aktion“´, war dessen Einschätzung, „ich versteh’s bis jetzt nicht.“ Eine Erklärung könnte der Führerscheinverlust des jungen Mannes im Jänner diesen Jahres sein. Der Grund war der Konsum eines Joints. Auch im Juni hätte er CBD dabei gehabt, das hätte bei ihm einen Reflex und Panik ausgelöst: „Ich hab‘ einen Notschalter gedrückt.“

Aufgrund der sehr geordneten Verhältnisse, in denen der 20-Jährige lebt, seiner reumütigen Verantwortungsübernahme und Unbescholtenheit, regte der Erste Staatsanwalt Peter Zimmermann eine „eingriffsintensive“ Diversion an, und kam dem Richter damit nur wenige Sekunden zuvor. 60 Stunden gemeinnützige Leistungen – abzuleisten bis Ende Februar kommenden Jahres –, lautete das Angebot von Klebermaß: „Das ist Ihre Chance, die Sache aus der Welt zu schaffen.“ „Definitiv einverstanden“, war der 20-Jährige am Ende froh über diese juristische Lösung.

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