Wunsch nach späterem Badeschluss

Eingefleischte ParkbadBesucher waren vor allem zuletzt an den starken Hitzetagen erstaunt, dass der Badeschluss um 19 Uhr rigoros durchgezogen wurde. In den Jahren davor war es üblich, dass man in den Sommermonaten Juli und August immer wieder bis 20 Uhr das kühle Nass genießen konnte. Auf der Homepage der Stadtgemeinde heißt es auch nach wie vor: „Bei Bedarf bis 20 Uhr geöffnet“.
Die Besucher sahen vor allem angesichts der Temperaturen von 34 bis 38 Grad großen Bedarf. Dennoch: Um 18.30 Uhr wurde zum Verlassen der Anlage aufgerufen.
Die Begründung ist laut Stadtgemeinde und Bademeistern im Arbeitsrecht zu finden. Dienstbeginn ist für die Bademeister nämlich um 5.30 Uhr. Ein Ende der Dienstzeit meist erst um 20.30 Uhr – wenn man den Badeschluss um 18.30 Uhr einläutet. „Bis der letzte Gast auf mehrfaches Bitten das Bad verlässt, ist es meist 19.30 Uhr. Dann ist unsere Arbeit aber nicht zu Ende“, so Bademeister Georg Michel.
Es werden Überstunden angehäuft, die kaum mehr abgebaut werden können. Dafür sei zu wenig Personal vorhanden. Gutes Personal zu finden sei außerdem schwierig. „Ein neuer Kollege warf schon am zweiten Tag das Handtuch. Und zwar zu Beginn der Saison“, so einer der derzeit fünf Bademeister, von denen laut zuständigem Vizebürgermeister Roman Brunnthaler (SPÖ) drei derzeit vollständig ausgebildet, die anderen beiden noch in Ausbildung sind. Der Wille, zumindest am Wochenende bis 20 Uhr offen zu lassen, sei da. Es scheitert an einer dauerhaften Lösung. „Einmal ja und einmal nein – das verstehen die Besucher nicht“, so die Bademeister.
Schichtbetrieb würde sich nicht auszahlen
Laut Stadtgemeinde wurde auch ein Zwei-Schicht-Modell angedacht, um den Badegästen das Baden bis 20 Uhr zu ermöglichen, ohne, dass Mitarbeiter zu viele Stunden am Stück arbeiten müssen. Zu den Aufgaben der Bademeister gehört ja nicht nur, ein Augenmerk auf die Sicherheit der Badegäste zu legen. Auch die Pflege der Grünflächen inklusive Spannweide, das Säubern aller Becken und Anlagen, Müllentsorgung beschäftigen die Mitarbeiter vor und nach den Öffnungszeiten.
„Aber dann müssten wir für die zwei Sommermonate noch vier Leute beschäftigen, die ausgebildete Bademeister sind. Und das ist natürlich auch eine Kostenfrage“, räumt Brunnthaler ein. Für zwei Monate zahle sich das nicht aus. Und die derzeitigen Mitarbeiter seien ohnehin lange genug im Dienst. „Wenn du zwölf Stunden in der Sonne arbeitest, hast du dir den Feierabend redlich verdient“, so Brunnthaler, der überzeugt ist, dass die meisten Badegäste dafür auch Verständnis haben.
„Die Diskussion haben wir jedes Jahr, aber da geht es vielleicht um 20 Leute.“ Und, so meint er, wäre das Bad bis 20 Uhr geöffnet, hätte man wohl eine ähnliche Diskussion mit denen, die gern noch längere Öffnungszeiten hätten.