Josef Hatos ist Österreichs bester Heeresschütze

Der Offizierstellvertreter am Truppenübungsplatz (TÜPl), Josef Hatos, hat es geschafft: Bei den Heeresmeisterschaften im Schießen vor zehn Tagen in Osttirol erkämpfte er gemeinsam mit Brigadier Gernot Gasser, Vizeleutnant Werner Duschanek und Vizeleutnant Martin Hanakamp den Sieg im Mannschaftsschießen mit der Pistole. Dabei laufen vier Soldaten eine 200 Meter lange Strecke und schießen anschließend mit einer Pistole zehn Mal auf 25 Meter entfernte Ziele. Alles in drei Minuten.
Das Besondere an dem Erfolg: Mit dem Titel hat Hatos nicht nur alle vier Bewerbe - Einzel- und Mannschaftsschießen mit dem Gewehr sowie mit der Pistole - gewonnen, sondern ist nun auch als einziger Schütze Österreichs sechsfacher Heeresmeister. Er bekam dafür auch das Goldene Leistungsabzeichen für Gewehrschießen verliehen. „Das ist eine große Ehre und das höchste Leistungsabzeichen für die Uniform“, freut sich Hatos.
Karriere als Schütze begann mit Misserfolg
Dabei begann seine Karriere als Pistolenschütze alles andere als rosig. „Bei meinem ersten Antreten in Linz wurde ich Letzter“, erinnert sich der 55-jährige Offizierstellvertreter.
Die Laufbahn von Josef Hatos beim Bundesheer begann im Jahr 1984 in der ehemaligen Bergerkaserne in Neusiedl am See. 1999 übersiedelte er im Zuge einer Umgliederung des Bundesheeres auf den Truppenübungsplatz, wo er nun als Kommandant für die Lagerverwaltung zuständig ist und auch die historische Bunkeranlage betreut und an einem Buch über die Anlage mitwirkte.
Hatos war schon immer ein begeisterter Sportler. In seinem Zimmer am TÜPl sind die Regale voll mit Pokalen und Medaillen, die er etwa als Skifahrer und im militärischen Fünfkampf eroberte. Nachdem er aufgrund von Problemen mit dem Bewegungsapparat den Fünfkampf beenden musste, konzentrierte er sich auf den Schießsport. Eine Karriere als Sportschütze kommt für Hatos aber nicht in Frage. „Heereswaffen sind mit Sportwaffen nicht zu vergleichen“, so Hatos. Das Sturmgewehr und die Pistole des Rekordschützen werden von ihm streng behütet. „Unvorstellbar, dass wer anderer die Waffen zur Hand nimmt oder gar damit schießt.“