E-Motocross: „Machen nichts gegen Willen der Bevölkerung“

Die Projektidee, das Gelände hinter dem Blaulichtzentrum als E-Motocrossgelände zu widmen und zu nutzen, schlägt
ÖVP, SPÖ und FPÖ – die im Rahmen eines Arbeitsübereinkommens an einem Strang für die Gemeinde ziehen wollen – betonten, dass es kein eingereichtes Projekt gibt, die Idee aber verfolgenswert wäre und daher Niederschlag im neuen Flächenwidmungsplan findet. Sie nahmen allerdings die Diskussion zum Anlass und luden jene Männer zur Besprechung ein, die die Idee geboren und präsentiert hatten: Wolfgang Brak und Robert Lerch.
Brak ist seit 35 erfolgreich in der Tourismusbranche tätig, ist unter anderem Geschäftsführer von Diverland und betreibt auf den Malediven mehrere Tauchschulen. Robert Lerch ist Film- und Fernsehproduzent und Geschäftsführer der CCN Content Creators Network Film GmbH und selbst leidenschaftlicher E-Motocrossfahrer .
Besprochen wurde einerseits der status quo zum Projekt und andererseits gemeinsam mit den Landschaftsplanern Ralf Wunderer und Armin Haderer erste Auflagen, die im Falle der Umsetzung vom Projektbetreiber zu erfüllen wären. Klar ist nach dem Gespräch vor allem, dass Brak und Lerch weiterhin an der Idee festhalten. Jetzt gilt es gewerberechtliche Auflagen einzuholen.
Projekt soll öffentlich präsentiert werden
„Ist das Projekt so, wie wir uns das vorstellen, umsetzbar, werden wir das der gesamten Bevölkerung öffentlich präsentieren. Das haben wir bei dieser Besprechung festgehalten. Das ist für uns selbstverständlich. Und: Gegen den Willen der Bevölkerung machen wir gar nichts“, so Robert Lerch, der in Graz, Wien und Salzburg wohnt, aber immer wieder gerne zu Freunden nach Enzersdorf fährt.
Bei einem solchen Besuch in Enzersdorf wurde die Idee überhaupt erst geboren: „Ich bin stets an diesem Sandhaufen hinter dem Blaulichtzentrum vorbeigefahren. Das Gebiet kam uns ideal für unsere Idee vor. Also haben wir bei der Gemeinde nachgefragt, was dort passiert.“ Der Sandhaufen muss weg, hieß es. Für das Projekt könne er aber bleiben und weiter verwendet werden. Gemeinde und Projekttreiber würde damit Kosten erspart. Und so begann man, die Idee weiter zu verfolgen.
Angebot vor allem für Jugendliche
Lerch und Brak finden es schade, dass sich aufgrund von Gerüchten bereits Gegenwehr formiert hat: „Unser Ansinnen ist ein ganz anderes. Wir müssen von diesem Projekt nicht leben. Ich fühle mich aber hier in Enzersdorf extrem wohl und sehe die Idee als Angebot vor allem für die Jugendlichen, die sich ansonsten im Leithagebirge lebensgefährlich matchen.“, so Lerch.
Er kenne vergleichbare Projekte in Graz. „E-Motocross ist anspruchsvoll und macht richtig Laune. Aber kein Anrainer beschwert sich, weil man die Bikes nicht hört und E-Motocross nur auf losem, benetzten Untergrund funktioniert. Die Jugendlichen hätten auf diesem Gelände Spaß und Herausforderung“, meint Lerch, dass es sinnvoller wäre, den Jugendlichen einen Platz zu geben, auf dem sie sich matchen können, ohne ihr Leben zu riskieren.
„Betreiben wollen wir die Anlage ausschließlich mit Miet-E-Bikes und mit Solarstrom – mit eigenen Bikes zu fahren wird nicht erlaubt sein. Wir sind also sehr nachhaltig und grün orientiert. Auch privat. Wir verstehen die Ängste von AnrainerInnen, können diese aber wirklich entkräften“, erklärt Lerch leidenschaftlich. Gerne hätte er das gleich vor Ort den Kritikern erläutert, es waren allerdings nur ÖVP, SPÖ und FPÖ mit den Landschaftsplanern vor Ort.
Alle Mitglieder des Gemeinderats würden wie üblich laut Gemeindeordnung informiert werden, wenn das Projekt konkret wird und in den Ausschüssen und dann weiter im Gemeinderat behandelt werden muss. Für die Besprechung in der Vorwoche sah man keine Veranlassung, breiter einzuladen. So war der Hauptkritiker des Projekts – Milos Matijevic von der Liste GeMa – nicht vor Ort.
Robert Lerch betont aber, jederzeit gesprächsbereit zu sein. „Wenn jemand Details zu unserer Idee wissen möchte: jederzeit gerne!“ Wie schnell es zu einer öffentlichen Präsentation kommen kann, hänge davon ab, wie schnell man alle Auflagen der Behörden zusammentragen kann, um zu entscheiden, ob es überhaupt ein konkretes Projekt geben wird.