Diskussion um Standort für Großprojekt FH-Campus

Erstellt am 01. Februar 2023 | 05:47
Lesezeit: 3 Min
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Stein des Anstoßes dürfte nicht zuletzt diese Darstellung sein, die vom Land Niederösterreich zur Veranschaulichung der Pläne veröffentlicht wurde.
Foto: Land NÖ
In sozialen Medien wird ein alternativer Standort für die FH-Dependance gefordert. Bürgerinitiative befürchtet mehr Verkehr und Versiegelung in Hainburg.
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Über das Projekt eines Bildungscampus in der Mittelalterstadt wird in sozialen Medien bereits heftig diskutiert. Auf der Facebook-Seite „Bürgerinitiative Alternativer Standort Bildungscampus Hainburg/D.“ bringen Mitglieder der Gruppe ihre Bedenken gegen den Standort vor.

Das umfangreiche Bauprojekt war vor kurzem in St. Pölten vorgestellt worden ( die NÖN berichtete ). Auf dem Gelände der ehemaligen Marc Aurel-Kaserne soll ein Gymnasium mit 32 Klassen errichtet werden. Dazu sollen weiters 480 FH-Studienplätze für Biotechnologie angeboten werden. Laut Plänen wird der Bildungscampus schon 2025 fertiggestellt sein.

Diskutiert wird vor allem das Ausmaß des Projektes. Auf einer Computergrafik, die eine mögliche Ansicht des bebauten Geländes bietet, ist nämlich nicht nur das Kasernengelände, sondern auch der anschließende Exerzierplatz einbezogen. „Wir setzen uns für eine alternative Standortfindung des geplanten Bildungscampus ein. Der Exerzierplatz ist in unseren Augen der denkbar schlechteste Platz, um einen Bildungscampus zu bauen“, heißt es im Beitrag eines Gruppenmitgliedes.

Erholungsgebiet für Mensch und Tier

Befürchtet wird ein deutlich verstärktes Verkehrsaufkommen in der Stadt, die Zerstörung eines Natur- und Waldgebietes und einer Erholungszone für Mensch und Vierbeiner und ein erhöhtes Lärmaufkommen im Wohngebiet.

Manche Gruppenmitglieder sprechen sich pauschal gegen weitere Bautätigkeit in der Stadt aus: „Was soll noch alles verbaut werden? Und allen Kindern beziehungsweise Jugendlichen wird es nicht möglich sein, diese Schule zu besuchen. Reden wir nicht auch vom Klimaschutz? Es wird alles verbaut, Bäume gefällt, Grünland verschwindet, ist das in Ordnung?“

Die Mehrheit stellt das Projekt als solches jedoch nicht infrage: „Wir BürgerInnen sind für den niederschwelligen Zugang zu Bildung und befürworten die Stärkung der Region, da die Ost-Region jahrelang stiefmütterlich behandelt wurde“. Daher sei das Kasernengelände kein abwegiger Standort für eine AHS. Der Exerzierplatz biete jedoch vielen Anwohnern Entspannung in der Freizeit, daher werde eben für die Einrichtungen der Fachhochschule ein anderer Standort gefordert. Diesbezügliche Konzepte und Ideen seien vorhanden. Auf Anfrage der NÖN wollte man jedoch noch keine Stellungnahme abgeben, da vorerst Gespräche mit der Gemeinde geführt werden sollen.

Projekt steht noch am Anfang

Diese verweist auf das frühe Stadium des Projektes. „Wir stehen erst am Anfang der Planungen“, entgegnet Bürgermeister Helmut Schmid (ÖVP). Die Errichtung des „Bildungscampus“ sei jedenfalls eine Chance, die Stadt wirtschaftlich zu entwickeln.

Auch von Seiten des Landes waren noch keine Details zu erfahren. „Das Projekt wird derzeit noch ausgearbeitet“, so Doris Zöger, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit am Amt der NÖ Landesregierung.

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