Wo Joseph Haydn in die Schule ging: Infobüro feiert

Erstellt am 28. Oktober 2021 | 06:00
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Das Gäste-Infobüro ist die erste Anlaufstelle für alle, die Auskunft über die Mittelalterstadt Hainburg, ihre Sehenswürdigkeiten und ihre Geschichte erhalten wollen - und das seit mittlerweile 25 Jahren.
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Das Gästeinformationsbüro feierte sein 25-jähriges Bestehen. In den frisch renovierten Räumen im Haus Ungarstraße 3, in dem schon Joseph Haydn in die Schule gegangen ist, hatte das Team um Willi Beck zum Empfang geladen.

„Mit fünf Damen hat das Infobüro seinerzeit die Tätigkeit aufgenommen“, berichtet Beck in einem Rückblick. Mittlerweile sind es im Kernteam 15 Gästebetreuer, die mit ihren Führungen Besucher und Einheimische über die Geschichte der Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten informieren. Bei Bedarf kann laut Beck noch eine „eiserne Reserve“ mobilisiert werden. „Die Hauptberufe der Gästebetreuer sind und waren verschieden, vom Schulwesen über die Werbebranche, der Tabakindustrie oder der Eisenbahn“, schildert Beck. „Mit dem Musiker Florian Emberger haben wir ein Zugpferd auf allen Mittelalterfesten“, so Beck. 

„Gästebetreuer sind bestens qualifiziert“

Die Qualifikation im Team sei hoch. „Vier von uns sind staatlich geprüfte Fremdenführer, das ist wahrscheinlich einmalig in Niederösterreich“, zählt Beck auf. Elf Team-Mitglieder haben die Weiterbildung beim Verein „Stadtmauerstädte NÖ“ absolviert. Viele Gästebetreuer bieten fremdsprachige Führungen an, elf von 15 zumindest auf Deutsch und Englisch. Weitere Sprachen sind Französisch, Russisch und Slowakisch.

Besonders beliebt seien die Führungen zu Spezialthemen: „Bei der letzten Vollmondführung waren über hundert Besucher dabei.“ Mitunter komme es zu kuriosen Szenen. „Einer der Programmpunkte war der Auftritt des kopflosen Mannes. Es wurde in einer Schale mit Harz geräuchert und Kerzen angezündet, die Gäste standen umher und warteten, aber es passierte nichts“, schildert Beck.

„Geist erscheine“, habe schließlich Gästebetreuer Fritz Nussbaumer ausgerufen und tatsächlich zeigte sich der Kopflose. Auf einmal fing dessen Mantel Feuer, der nur mit einiger Mühe gelöscht werden konnte: „Die Leute haben applaudiert, sie haben geglaubt, das gehört dazu.“

Zu den Unterstützern des Infobüros zählen die Stadt mit 50.000 Euro pro Jahr, die Sparkassen-Privatstiftung und der Theodorafonds, die Mittel für die historische Gewandung der Stadtführer bereitstellen. „Wir möchten vor allem die Bauhofmitarbeiter erwähnen, die uns beim Umzug vom Ausweichquartier auf dem Hauptplatz geholfen haben“, erklärt Beck.

Neue Audio-App „Hearonymus“ informiert über Geschichte

Im Info-Büro werden, wie der Name schon sagt, nicht nur Stadtführungen organisiert, sondern auch Touristen Auskünfte über Stadt und Region erteilt. Das reicht von Informationen zu Öffnungszeiten, Unterkünften bis zu Verkehrsverbindungen. Dabei arbeite man mit Hainburgs Tourismus-Stadträtin Michaela Gansterer-Zaminer (ÖVP) und dem Regionalbüro Römerland Carnuntum-Marchfeld der Donau NÖ zusammen. Neu im Programm ist seit heuer die Audio-App „Hearonymus“, mit der man sich bei einem Rundgang Geschichten in Deutsch oder Slowakisch aus der Hainburger Geschichte anhören kann. 

Für die kommenden Saisons hat sich das Team der Gästebetreuer  einiges einfallen lassen. So sind nächstes Jahr zum 290. Geburtstag Joseph Haydns Spezialführungen über den Komponisten geplant. In Kooperation mit der Arbeitsgruppe Wienertor wird es ebenfalls eine eigene Führung geben, die das Gebäude in den Mittelpunkt stellt.

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