Höflein: Artner sieht Carnuntum-Chardonnay an der Weltspitze

Erstellt am 26. März 2023 | 00:00
Lesezeit: 3 Min
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Hannes Artner war 35 Jahre lang Obmann des Weinbauvereins Höflein. Im NÖN-Gespräch erzählt er über diese Zeit.

Wenn man Hannes Artner, der kürzlich nach 35 Jahren sein Amt als Obmann des Weinbauvereins Höflein an Carina Auer übergab, für ein Interview treffen will, muss man Geduld beweisen. Der umtriebige Top-Winzer ist nämlich jeden Tag auf Achse und tut das, was er am Besten kann: Netzwerken, Wein verkaufen und durch Weinverkostungen führen.

Aber wenn er Zeit hat, erzählt er Geschichten - und zwar so humorig und gut, dass man denkt, dabei gewesen zu sein.
Festhalten will er beim NÖN-Gespräch aber zuerst eines: seine Leidenschaft für den Höfleiner Weinbauverein, den er 1988 von Robert Payr sen. übernommen hat, habe er nicht verloren. Im Gegenteil. Bei einem Revival des Kellergassenfests wär er auch sofort wieder dabei.
Das mehrtägige Fest um Pfingsten war stets Magnet für Weinliebhaber und Partylöwen. Irgendwann war die Dimension aber nicht mehr zu stemmen, sagt der Höfleiner.
Gemeinsam haben die Winzer später unter seiner Führung den Weinfrühling und das Picknick im Weingarten erfolgreich durchgeführt - „und den Winzerpfad im Herbst großartig ausgebaut“, so der bald 57-Jährige stolz. „Das ging alles nur, weil es immer ein paar Treiber gab und dann alle mitgezogen sind“, setzt er noch nach.

Höflein habe sich großartig entwickelt. Den Höfleiner Wein sieht der Topwinzer weiterhin auf Erfolgskurs. „Mit dem Chardonnay können wir - und damit meine ich nicht nur Höflein, sondern ganz Carnuntum - mit der Weltspitze locker mithalten. An den Roten aus dem Bordeaux kommen wir nicht ganz ran. Die Rotweine aus dem Weinbaugebiet Bordeaux sind einfach die besten“, schwärmt Artner.

Es war auch eine Bordeaux-Reise 1987, die Hannes Artner inspiriert hat: „Ich wollte einfach genauso fantastischen Rotwein machen“, so der Höfleiner Top-Winzer. Das Ergebnis: Weine aus dem Hause Artner sind international gefragt.

„Entspannen“ kann der umtriebige Artner, der auch Vater von 4 Söhnen ist, neuerdings als Hobby-Bildhauer:„Früher habe ich gemalt. Jetzt reizt es mich aus Steinen Skulpturen zu formen.“ Bei einem Rundgang durch sein Haus erkennt man schnell, dass Artner nicht nur humoriger Geschichtenerzähler und Netzwerker, sondern auch Kunstliebhaber ist.
Und: er kann Espresso zubereiten, den man vom Geschmack her sonst so nur in Italien genießt.

Zeit hat er dafür aber wenig: „Der Wein verkauft sich schließlich nicht von selbst“, lacht der Winzer.

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