Nationalpark: Gelsenplage in der Donau-Au

Erstellt am 05. Juni 2023 | 15:03
Lesezeit: 2 Min
Nationalpark Gelse
Die Gelsen sind wichtiger Teil des Ökosystems im Nationalpark.
Foto: NationalparkBaumgartner
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Wegen der hohen Wasserstände haben sich die lästigen Blutsauger stark vermehrt. Besuchern wird geraten, Spaziergänge besser auf offenen Flächen zu unternehmen.

Durch die momentan hohen Wasserstände haben sich die Gelsen im schattigen Auwald stark vermehrt. Ihr Stich ist unangenehm und hinterlässt juckende Schwellungen an der betroffenen Stelle. Besucher des Nationalparks Donauauen wird daher vonseiten der Nationalparkverwaltung empfohlen, auszuweichen und Spaziergänge auf dem Treppelweg entlang der Donau beziehungsweise auf offenen Flächen zu unternehmen. Auf dem Wasser ist die Situation nicht so schlimm, die geführten Bootstouren finden wie geplant statt.

Die Gelsenschwärme werden wahrscheinlich schon nach kurzer Zeit wieder verschwunden sein, abhängig davon, ob temporäre Tümpel austrocknen oder sich erneut füllen. Zwar sind die kleinen Blutsauger lästig, aber ein wesentlicher Teil der Aulandschaft. Die im Wasser lebenden Larven tragen über ihre beträchtliche Filtrierleistung erheblich zur Gewässerqualität bei und dienen vielen anderen Organismen, wie Jungfischen, als Futter. So zählen für den seltenen Hundsfisch Gelsenlarven zur bevorzugten Nahrung. Den erwachsenen Tieren stellen wiederum Fledermäuse und diverse Vögel nach, darunter die Schwalben.

Niemand kann sicher voraussehen, wie sich eine „Gelsensaison“ von einem Jahr zum nächsten entwickelt, oder wie es bei aktuell vermehrtem Auftreten in ein oder zwei Wochen aussehen wird. Manchmal werden die Gelsen aber unabsichtlich im eigenen Garten „gezüchtet“. Wer also auf der Terrasse umschwärmt wird, sollte seine Umgebung auf stehendes Wasser in Blumenübertöpfen, unbedeckten Regentonnen und dergleichen absuchen. Auch kleine Lacken und Zierbecken, in denen die Fressfeinde fehlen, sind hervorragende Kinderstuben für Gelsen.