Museum Wienertor in Hainburg stellt Neuheiten vor

Saisonauftakt im Stadtmuseum Wienertor: Josef Aigner, Sprecher der Arbeitsgruppe Wienertor, stellte die Neuerwerbungen für das Archiv vor. Heuer ist eine Sonderausstellung mit Werken des Hainburger Künstlers Richard Martinsich zu sehen. Im Rahmenprogramm referierte der Historiker Daniel Haberler-Maier über 1683, als Hainburg von osmanischen Truppen gestürmt worden war.
Archiv von Richard Martinsich senior mit über 1.000 Fotos erworben
„Die wohl größte Schenkung der letzten Jahre war das Fotoarchiv von Richard Martinsich senior“, berichtet Aigner. Von vielen Sammlern in Hainburg als vermisst vermutet, war es Aigner 2019 von Richard Martinsich, dem Sohn des Sammlers, angeboten worden. Es umfasst rund und 400 Negativfilme im Kleinformat, 200 Mittelformatnegative, rund 1.000 Papierfotos und hunderte Dias. Dazu kommen persönliche Aufzeichnungen und eine umfangreiche Sammlung an Zeitungsausschnitten.
Neuzugänge werden inventarisiert und digitalisiert
Weitere Erwerbungen der letzten drei Jahren waren beispielsweise etliche Sportzeitschriften, die der ehemalige Bürgermeister Josef Zeitelhofer gesammelt hatte, Pläne von Jägerkaserne und Marc-Aurel-Kaserne, dazu weitere Fotokonvolute, Gemälde und Aufzeichnungen, eine Ausgehuniform des Bundesheeres, die Gemeinderat Wilhelm Kohlberger (ÖVP) zur Verfügung stellte, und ein Stammtischzeichen der Hainburger Bauern. Angekauft wurden unter anderem Gemälde, eine Medaille „1.000 Jahre Hainburg“ und vier Sessel des ehemaligen Apollokinos in Hainburg. „Alle Neuerwerbungen werden Schritt für Schritt inventarisiert und digitalisiert“, sagt Josef Aigner.
Das Museum selbst wird umgestaltet. In den Raum für Sonderausstellungen wird eine Schau über die Geschichte der Pressburger Bahn einziehen. Josef Hartberger hat dafür dem Museum seine umfangreiche Sammlung an historisch getreuen Eisenbahnmodellen überlassen.
„Pfaffenberg-Archiv“wird eigener Raum im Depot gewidmet
Für das „Pfaffenberg-Archiv“ wird im Depot des Museums ein eigener Raum eingerichtet. Auf dem Pfaffenberg hatte der Archäologe Werner Jobst ein römisches Heiligtum ausgegraben und erforscht. Die Stätte ist inzwischen dem Steinbruch zum Opfer gefallen. Das Archiv umfasst 55.000 Seiten mit Beschreibungen, Zeichnungen und Grabungstagebüchern, dazu 25.000 Fotos und Dias und mehrere hundert Pläne. „Ein Projekt zur Digitalisierung dieser Schenkung wurde beim Bundesministerium für Kunst und Kultur eingereicht, leider beim ersten Mal abgelehnt, wir werden es aber wieder versuchen“, ist Aigner zuversichtlich.
Anlässlich der Saisoneröffnung am Samstag referierte der Historiker Daniel Haberler-Maier über seine Arbeit zum Jahr 1683 und die Folgezeit. Haberler-Maier hat die alten Ratsprotokolle transkribiert und als Buch publiziert. Er wird auch die Ratsprotokolle der Jahre 1689 bis 1693 bearbeiten. Ebenfalls eröffnet wurde am Samstag die Sonderausstellung mit Gemälden und Grafiken des Hainburger Künstlers Richard Martinsich.