Berg: Handgemenge in Lokal endete vor Gericht

Am 15. Oktober letzten Jahres fragte die Chefin der Pizzeria in Berg einen 28-jährigen Slowaken, ob er ihr beim Umgang mit einem Gast, dessen Freundin in dem Lokal arbeitet, behilflich sein kann. Das hatte nach erheblichem körperlichem Aufwand zur Folge, dass der Slowake dem 26-Jährigen einen Schlag versetzte. Am nächsten Tag „rächte“ sich der vormalige Gast, in dem er bei der Frau des 28-Jährigen, die sich mit ihren Kindern auf einem Spielplatz befand, in seinem Auto vorbeifuhr und ihr per Geste mit dem Gurgeldurchschneiden drohte.
Richterin Astrid Raufer hatte es Landesgericht Korneuburg mit einer bunten Gemengelage an Zeugen zu tun, die alle mehr oder weniger die Vorgänge in der Pizzeria beobachtet haben. Und auch die beiden Angeklagten - wahlweise wegen Körperverletzung beziehungsweise gefährlicher Drohung - gaben an den zwei Verhandlungstagen nur das zu, „was für sie günstig ist“, so Raufer und ergänzte: „Und den anderen möglichst schuldig aussehen lässt.“
Da war schon zu ahnen, dass sich Verteidiger Michal Slany, der den Slowaken vertrat, mit seinem Antrag auf Freispruch für seinen Mandanten nicht durchsetzen wird können. Als ein Unentschieden im Streit der beiden Männer könnte man das Urteil bezeichnen. Beide wurden von der Richterin zu drei Monaten bedingter Freiheitsstrafe verurteilt. Und dann hatten die beiden plötzlich noch eine Gemeinsamkeit - beiden nahmen Bedenkzeit.